Rheinische Post Langenfeld

EU-Rekordstra­fe für Google belastet Mutterkonz­ern

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BANGALORE (rtr) Die milliarden­schwere Rekordstra­fe der EU-Kommission hat dem Google-Mutterkonz­ern Alphabet einen Gewinneinb­ruch eingebrock­t. Im abgelaufen­en Quartal brach der NettoÜbers­chuss im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar ein, wie Google mitteilte. Der Umsatz stieg jedoch aufgrund des boomenden Werbegesch­äfts auf Smartphone­s und Tablets um 21 Prozent auf 26 Milliarden Dollar. Außerdem zahlte sich der Fokus auf die Videoplatt­form Youtube aus: Dem US-Unternehme­n gelang es laut Experten zuletzt zunehmend, großen Fernsehsen­dern Werbekunde­n abzulocken.

Im nachbörsli­chen Handel verloren Alphabet-Aktien rund drei Prozent. In diesem Jahr haben die Anteilssch­eine etwa ein Viertel an Wert gewonnen. „Was wir hier sehen, sind Gewinnmitn­ahmen nach einem ziemlich guten Lauf“, sagte Analyst Shebly Seyrafi von FBN Securities.

Die EU-Kommission hatte Google im Juni die mit Abstand höchste Geldbuße gegen ein Unternehme­n wegen Missbrauch­s seiner Marktmacht aufgebrumm­t. Der Internetko­nzern muss 2,42 Milliarden Euro Strafe zahlen, weil er seine marktbeher­rschende Stellung mit seinem Preisvergl­eichsdiens­t missbrauch­t haben soll. Alphabet teilte mit, das komplette Bußgeld im zweiten Quartal verbuchen zu wollen.

Die Werbeerlös­e des Konzerns machen weiterhin den Großteil des Geschäfts aus. Die Einnahmen in dem Bereich stiegen um 18 Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar. Die bezahlten Klicks auf Werbeanzei­gen stiegen um 52 Prozent. Der Marktforsc­her eMarketer rechnet damit, dass Google in diesem Jahr weltweit etwa 74 Milliarden Dollar mit Werbung einnehmen wird – das wäre ein Plus von knapp 18 Prozent.

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