Theologin wirbt: „Jeder kann Seelsorge“
Der Evangelische Kirchekreis Leverkusen bietet ab September eine Ausbildung für Laien an.
LANGENFELD/MONHEIM Wie gehe ich damit um, wenn jemand lebensbedrohlich erkrankt ist oder wenn ein Kind im Sterben liegt? Wie kann ich es aushalten, wenn mein Gegenüber in Tränen ausbricht? Angemessenes Verhalten bei solchen Begegnungen kann man lernen, angefangen mit der ersten Grundvoraussetzung: richtig zuhören. Das ist deswegen auch ein Baustein der Seelsorgeausbildung für Ehrenamtler, die der Evangelische Kirchenkreis Leverkusen erstmals anbietet. Der Kursus umfasst 180 Stunden und läuft ein Jahr lang mit etwa 15 Stunden pro Monat. Bewusst wurden Abend- und Wochenendtermine gewählt, damit auch Berufstätige teilnehmen können.
Interessenten stehen nämlich oft noch im Berufsleben oder suchen kurz vor dem Ruhestand nach einer sinnstiftenden Tätigkeit für die bevorstehende arbeitsfreie Zeit, hat Seelsorgereferentin Dr. Andrea Gorres in Vorgesprächen erfahren. Gorres begleitet die Notfallseelsorge ebenso wie die Seelsorge für ältere Menschen, die in der eigenen Wohnung oder im Altenheim leben, außerdem die Seelsorger in den sechs Krankenhäusern des Kirchenkrei- ses, zu dem neben Leverkusen auch die Kommunen Langenfeld und Monheim gehören.
Grundsätzlich kann sich jeder für die Ausbildung anmelden, Voraussetztung ist aber die Bereitschaft, anschließend mindestens ein Jahr lang ehrenamtlich Besuche an Krankenbetten, bei Senioren oder in Trauer- und Demenzcafés zu absolvieren. Immerhin kostet die Ausbildung (subventioniert) 700 Euro, die aber von den jeweiligen Trägern (Kirchenkreis oder Gemeinden) getragen werden.
„Jeder kann Seelsorge“, versichert Andrea Gorres, und: „Jeder weiß, wie gut es tut, wenn jemand zuhört.“In dem Seminar bekommen sie mehr Hintergrundwissen, zum Abschluss ein Zertifikat.
Der Kursus beginnt am 16. September. Die Vorgespräche zur Anmeldung führt Andrea Gorres, Tel. 02174 8966160.