Kinder lernen Programmieren
Fachkräfte im Bereich Naturwissenschaften werden dringend gesucht. Ein Unternehmen hilft nach.
DÜSSELDORF (sole) In den sogenannten Mint-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) werden Fachkräfte dringend gesucht. Um Kinder – vor allem Mädchen – für technische zu interessieren, gibt es nun die Codingschule, die sich spielerisch dem Thema Programmieren nähert. Jetzt fand ein Kurs für alle interessierten Kinder ab neun Jahren statt – und zwar beim Software-Unternehmen InVision, das seinen Sitz im Düsseldorfer Medienhafen hat. Vier Stunden lang lernten die Schülerinnen und Schüler auf einem GamePad, wie man ein eigenes Programm schreibt. Es wurde aufmerksam gearbeitet, aber auch viel gelacht.
Den Veranstaltern geht es darum, dass sich alle frei entfalten. „Wir wollen den Kindern einen Impuls geben und ihre Neugierde wecken“, sagt Anna Roscina. Sie ist Mitbegründerin der Codingschule, ebenso wie Güncem Campagna. „Mädchen, die man in der Sekundarstufe I für technische Berufe verliert, bekommt man später nicht mehr dazu“, sagt sie: „Wir müssen früher anfangen, sie für technische Berufe zu begeistern.“Ein Programmierkurs für Mädchen ab zwölf Jahren – auch Girls’ Club genannt – soll deshalb ab September über drei Monate hinweg an zwei Stunden in der Woche stattfinden.
Für Peter Bollenbeck von InVision ist das gemeinsame Projekt ein Erfolg. „Für uns ist die Codingschule ein förderungswürdiges Unterfangen, da der Informatikunterricht in den Schulen viel zu kurz kommt“, erklärt er.
Da das Projekt von Sponsoren unterstützt wird, ist es zudem für alle Kinder zugänglich. Auch Hochschulen sehen in dem Konzept der Codingschule einen Weg, junge Frauen für technische Studiengänge zu begeistern: „Einen Bolzplatz gibt’s in jedem Dorf, aber einen Computerraum nicht“, sagt Elke Henke von der Fachhochschule Südwestfalen.