Rheinische Post Langenfeld

Sanchez ist ein lernwillig­er Spielgesta­lter

- VON MARTIN RÖMER RP-FOTO: RALPH MATZERATH

Der US-amerikanis­che Quarterbac­k der Langenfeld Longhorns überzeugt auf und neben dem Platz.

LANGENFELD Eigentlich hatten die Langenfeld Longhorns sich vor der aktuellen Saison bereits für eine deutsche Lösung der Quarterbac­kFrage entschiede­n. Michael Fritsche und Carsten Schumacher sollten die im Football wohl wichtigste Position bei der Rückkehr in die zweite Bundesliga (GFL2) bekleiden. Als sich Fritsche allerdings im Vorbereitu­ngsspiel gegen Amster-

„Beim Training hat man direkt gesehen, dass der Junge einfach Football

spielen kann“

Daniel Berg dam am Knie verletzte und daraufhin seine Karriere beenden musste, gerieten die Longhorns unter Zugzwang.

Am Ende kam eine Lösung heraus, die sich im Nachhinein als echter Glücksgrif­f entpuppte: Longhorns-Headcoach Michael Hap holte den zuvor bei den Leverkusen Tornados aktiven US-Amerikaner Joey Sanchez nach Langenfeld. Ganz ohne Risiko war die Verpflicht­ung seinerzeit nicht, schließlic­h hatte Sanchez in Leverkusen gerade einmal in der fünften Liga gespielt. „Beim Training hat man dann aber direkt gesehen, dass der Junge einfach Football spielen kann“, erinnert sich Teamkolleg­e Daniel Berg.

Der aus Miami stammende USAmerikan­er fand sich bei den Longhorns gleich gut ein und hat jetzt einen großen Anteil daran, dass es für den Aufsteiger richtig gut läuft: Nach einem Auftaktsie­g setzte es für Langenfeld zwar zunächst vier Niederlage­n in Serie, danach kletterten die Longhorns aber mit fünf Siegen in Folge bis auf Rang drei hinauf und machten den Klassenerh­alt perfekt.

„Die Saison war eine Achterbahn­fahrt mit vielen Höhen und Tiefen. Zum Glück gab es bisher mehr Höhen als Tiefen“, sagt Sanchez. Nach der abgelaufen­en Saison in Lever- kusen spielte er einige Monate in Italien und sollte danach eigentlich zu einem slowenisch­en Team wechseln. Auch wegen seiner in Düsseldorf lebenden Freundin entschied er sich aber für eine Rückkehr nach Deutschlan­d und heuerte bei den Longhorns an – und das mit ganzem Herzen. „Er ist bei jedem Training mit dabei und gibt immer 100 Pro- tiv.“

In Sachen Football sieht er die Entwicklun­g in Deutschlan­d positiv, auch wenn sich die Sportart in den Vereinigte­n Staaten weiterhin auf einem ganz anderen Niveau bewegt. „Ich war schon in einigen anderen europäisch­en Ländern und ich kann sagen, dass in Deutschlan­d der beste Football gespielt wird. Das Level ist schon ziemlich gut und der Sport wächst definitiv noch. Aber in Amerika ist es natürlich noch einmal etwas ganz anderes. Da wächst du mit dem Football auf und fängst auch schon in ganz jungen Jahren an zu spielen“, erklärt Sanchez.

Die Football-freie Zeit nutzt er, um den Alten Kontinent besser kennenzule­rnen. So reiste Sanchez unter anderem schon nach Amsterdam, Paris, Wien, Prag und München. Als nächstes steht ein Besuch in Berlin auf dem Programm – die Zeit muss man schließlic­h nutzen.

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Quarterbac­k Joey Sanchez spielte schon in einigen Ländern – doch in Deutschlan­d findet er das Niveau europaweit am Besten.

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