Rheinische Post Langenfeld

Medienwiss­enschaftle­r zeigen Spiele-Ausstellun­g

- VON EVA BÖNING

Es gibt da diesen einen Satz, den ich schon in der Schule keinem Lehrer abgekauft habe: „Traut euch, es gibt keine dummen Fragen.“Ist klar. Ich erinnere mich genau, wie meinem Lehrer förmlich die Gesichtszü­ge einfroren, weil einer kurz vor dem Abi noch nicht wusste, was Subjekt und was Objekt ist. Aber der Satz ist ja lieb und ermutigend gemeint, und deshalb war es irgendwie nett, dass ein Prof neulich unser Seminar auch sinngemäß so einleitete.

Jenes Seminar, das wir in unserem Studium haben, ist das Highlight der ganzen Unilaufbah­n. Denn das eine Mal in unzähligen Semestern sitzt man nicht mit ein paar Hundert, sondern nur mit 15 Kommiliton­en im Raum, und der Prof kennt alle Namen. Ziel ist, zu verschiede­nen aktuellen Themen Vorträge zu präsentier­en und anschließe­nd zu diskutiere­n. Für beides gibt es Noten. Dass man plötzlich seine eigene Meinung sagen soll, löst bei den meisten Juristen statt Freu- KÖLN (RP) Das Institut für Medienkult­ur und Theater der Universitä­t zu Köln präsentier­t eine medienkult­urelle Ausstellun­g zum Thema Spiele im Kölner Museum für Angewandte Kunst. Vom 19. August bis zum 4. Februar 2018 soll im Museum (An der Rechtschul­e) die Schau „Im Spielrausc­h – Von Drachentöt­ern, Königinnen und Pixelmonst­ern“zu sehen sein. Beteiligt ist auch die Theaterwis­senschaftl­iche Sammlung der Uni Köln. Die Ausstellun­g ist in sechs „Level“aufgeteilt und soll die Besucher interaktiv mit einbinden.

Qualität vor Quantität!

de doch eher Schrecken aus, da kommt die Ermutigung vom Prof gerade recht.

Interessan­t ist, in der Diskussion zu beobachten, dass es immer noch die gleichen Charaktere gibt wie in der Schule. Da ist die Null-BockFrakti­on, die unterm Tisch die Handy-Akkus mit süßen Welpenvide­os auf Facebook strapazier­t. Mit Blick auf sie scheint es fair, dass die Diskussion benotet wird. Es gibt die, die selber gerne der Professor wären und schamlos anfangen zu dozieren, statt zu diskutiere­n. Bei ihnen wünscht man sich, für die Diskussion gäbe es keine Noten, damit sie es endlich gut sein lassen. Ein paar sind da, die sich einfach nicht trauen, aber wahrschein­lich mehr drauf haben als alle zusammen. Und dann sind da die, die eher auf Quantität statt auf Qualität setzen. Das sind die Unglücklic­hen, die auf das „traut euch“reingefall­en sind. Damals in der Schule genau wie heute an der Uni.

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FOTO: LAMMERTZ Eva Böning ist Rechtswiss­enschafts-Studentin in Freiburg.

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