Zahl der Spielhallen wird sich verringern
Nach dem Glücksspielstaatsvertrag gilt ab Dezember zwischen zwei Spielstätten ein Mindestabstand von 350 Metern.
LANGENFELD/MONHEIM Rund um den Immigrather Platz in Langenfeld ballen sich Spielhallen. Unter Zockern gilt die Gegend als KleinLas Vegas. Doch das wird sich schon sehr bald ändern. Denn ab dem 1. Dezember schreibt der Glücksspielstaatsvertrag vor, dass zwei Spielhallen mindestens 350 Meter voneinander entfernt sein müssen. „Dieser Mindestabstand wird rund um den Immigrather Platz mehrfach unterschritten“, sagt der städtische Ordnungsamtschef Christian Benzrath. Alle Betreiber mussten und müssen einen Antrag stellen. „Zurzeit läuft das Verfahren, daraus eine Spielhalle auszuwählen, die dort bleiben darf.“
Nach den Worten von Jurist Benzrath dürfte sich die auf einem ministeriellen Runderlass fußende Auswahl schwierig gestalten. „Ich gehe davon aus, dass unterlegene Betreiber die Entscheidung juristisch überprüfen lassen werden. Alle Betroffenen haben Einsicht in die Antragsunterlagen auch der anderen Betreiber.“
Gleichwohl ist bundesweit zum Jahresende ein Massensterben von Spielhallen zu erwarten. Michael Eulgem vom Deutschen Automatenverband rechnet damit, dass von rund 4200 Spielhallen in NRW 70 Prozent schließen müssen. Die fünfjährige Übergangsfrist des 2012 geschlossenen Glücksspielvertrags läuft Ende November aus, Klagen der Branche hiergegen waren vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert.
Insgesamt zwölf Spielhallen gibt es laut Benzrath zurzeit in Langenfeld, neben dem genannten Standort noch zwei weitere an der Hauptstraße sowie an der Rheindorfer Straße. Die Stadt kassiert bei den Betreibern von Spielhallen und Automaten mit Gewinnmöglichkeiten in Kneipen reichlich Vergnügungs-
Die Fassade des neu eröffneten Döner-Lokals am Monheimer Busbahnhof ist täuschend echt einem rot-weißen Linienbus nachempfunden. Doch wer dort einsteigt, löst keinen Fahrschein, sondern bestellt stattdessen Pizza, Salat oder Döner und Cola. Ekinci Atasoy hat seinen Imbiss „Döner Station 789“nach der Monheimer Buslinie 789 benannt, mit der seine „Kinder früher täglich zur Schule gefahren sind“, wie er schmunzelnd berichtet. Die BSMLinie fährt vom Kulturzentrum bis nach Düsseldorf-Holthausen und hält natürlich auch am zentralen Busbahnhof in Monheim – direkt gegenüber der Döner-Station. Seine Kinder hatten übrigens die Idee, das vor einer Woche eröffnete Lokal Station 789 zu nennen. Eine Werbeagentur hat die Idee detailgetreu umgesetzt. Geöffnet ist von 11 bis 23 Uhr. Jede Stadt im Kreis Mettmann hat Haltestellen, die eigenartig klingen und hinter denen eine Geschichte steckt. Ihnen geben wir in der Kolumne Raum. steuern ab. Zumal 2013 die Berechnungsgrundlage verändert wurde, um höhere Beträge einzutreiben und die Zahl der verführerischen Geldspielgeräte zu verringern. 1,1 Millionen Euro Vergnügungssteuer flossen nach Angaben des zuständigen Referatsleiters Andreas Scholz im vergangenen Jahr ins Stadtsäckel. Zum Vergleich: 2012 waren es noch 510.000 Euro.
In Monheim kam im vergangenen Jahr rund eine Million Euro an Vergnügungssteuer herein. Nach Angaben von Ordnungsbereichsleiterin Christiane Schärfke befinden sich an drei Standorten insgesamt acht Spielhallen. Zwei Spielhallen eines einzigen Betreibers an der Neu- und Frohnstraße haben laut Schärfke nicht den vorgegebenen Mindest- abstand von 350 Meter zueinander. „Allerdings hat der Betreiber zwischenzeitlich signalisiert, dass die kleinere Spielhalle zum 1. Dezember geschlossen wird, so dass diesbezüglich keine Auswahl zu treffen ist.“Hingegen knubbeln sich in Baumberg an der Konrad-ZuseStraße in einem Gebäudekomplex gleich sechs Spielhallen. „Jede hat einen eigenen Betreiber“, sagt Schärfke. In diesem Falle sei nun über die Zulässigkeit der Mehrfachkonzession zu befinden.
Die am Immigrather Platz in Langenfeld ab Dezember zu erwartende Schließung von Spielhallen ist nach den Worten des städtischen Chefplaners Ulrich Beul ganz im Sinne der dort vorgesehen Umgestaltung. Seit gut zwei Jahren steht der Umbau des Immigrather Platzes zur Debatte. „Die Häufung von Spielhallen dort war für uns der Aufhänger, eine Umgestaltung dieses Viertels anzugehen.“Als Diskussionsgrundlage hatte das Kölner Planerbüro Jansen GmbH ein Gutachten vorgelegt, das einen Umbau der Verkehrsfläche, einen Lebensmittelmarkt und weitere Läden anstelle von Spielhallen vorsieht. „Leider haben wir trotz intensiver Bemühungen noch keinen Betreiber für einen Lebensmittelmarkt gefunden“, sagt Beul. „Vielleicht ergeben sich über frei werdende Spielstätten ja neue Ansatzpunkte.“Im Herbst werde die Stadtverwaltung das Thema vorantreiben, womöglich hierzu einen Wettbewerb oder ein für Bürger offenes Ideenforum starten.
Döner Station 789 am Busbahnhof