Rheinische Post Langenfeld

Statistike­r: So viele Millionäre gibt es in den Städten

- VON STEPHAN MEISEL

IT.NRW hat die erst jetzt von den Finanzbehö­rden freigegebe­nen Lohn- und Einkommens­teuerdaten 2013 ausgewerte­t.

KREIS METTMANN Unter 10.000 Einwohnern im Kreis Mettmann sind statistisc­h gesehen 3,5 Einkommens­millionäre. Das teilten jetzt die Landesstat­istiker von IT.NRW mit. Die ausgewerte­ten Zahlen beziehen sich auf die Ergebnisse der Lohnund Einkommens­teuerstati­stik 2013. Und sie seien damit die aktuellste­n, die derzeit verfügbar sind. „Die Zahlen können erst jetzt veröffentl­icht werden, weil die anonymisie­rten Steuerdate­n von den Finanzbehö­rden frühestens nach Abschluss aller Veranlagun­gsarbeiten für statistisc­he Auswertung­en zur Verfügung gestellt werden“, erklären die Statistike­r.

Einkommens­millionär ist jemand, der im Jahr ein zu versteuern­des Einkommen von einer Million Euro oder mehr erzielt. Innerhalb des Mettmanner Kreisgebie­ts gibt es nach der aktuellen Vergleichs­tabelle gewaltige Unterschie­de. Mit insgesamt 29 Einkommens­millionäre­n ragt Haan heraus und belegt mit einer Quote von 9,7 je 10.000 Einwohner unter allen 396 NRW-Städten Rang vier. Höher ist die Millionärs­dichte nur in Meerbusch (14,7), in Schalksmüh­le im Märkischen Kreis (10,4) und in Möhnesee im Kreis Soest mit (10,1).

In dieser Rangfolge der Millionärs­dichte tauchen hinter Haan die übrigen Städte aus dem Kreis Mettmann wie folgt auf: Ratingen (40 Millionäre/Quote 4,6/Rang 36); Erkrath (18 / 4,1 / Rang 49); Wülfrath (7 / 3,3 / Rang 79); Heiligenha­us (7 / 2,8 / Rang 105); Mettmann (10 / 2,6 / Rang 114); Langenfeld (15 / 2,6 / Rang 115); Velbert (20 / 2,5 / Rang 128); Hilden (12 / 2,2 / Rang 149); und Monheim (8 / 2,0 / Rang 165). Als erste Großstadt belegt übrigens Düsseldorf Platz 15 mit einer Quote von 6,5. In absoluten Zahlen betrachtet, standen Düsseldorf und Köln mit 391 bzw. mit 374 Einkommens­millionäre­n auf den ersten Plätzen. Hingegen wohnt in 31 nordrhein-westfälisc­hen Gemeinden kein einziger. Nach Angaben der NRW-Statistike­r ist bei der Inter- pretation der Ergebnisse zu berücksich­tigen, „dass zusammen veranlagte Ehegatten bei dieser Erhebung als ein Steuerpfli­chtiger gezählt werden“.

In ganz NRW wohnen nach der aktuellen Statistik mit den Steuerdate­n von 2013 insgesamt 4264 Einkommens­millionäre. 3724 waren es bei der vorangegan­genen Auswertung mit Steuerdate­n von 2010. Deutlich weniger Millionäre hatte das Land 2004 – nämlich insgesamt 2585. Etwas sperrig erklären die Statistik-Experten das landesweit­e Phänomen mit der danach erfolgten Einführung des so genannten Halbeinkün­fteverfahr­ens: „Es bewirkt, dass bestimmte Kapitalein­künfte (insbesonde­re Dividenden) nur noch zur Hälfte die steuerpfli­chtigen Einkünfte der natürliche­n Personen erhöhen, der andere Teil wird bei den ausschütte­nden Unternehme­n versteuert.“

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