Rheinische Post Langenfeld

Urlaubsgrü­ße – bei der Post wird’s bunt

- VON SABINE SCHMITT

In den Ferien gibt’s im Briefzentr­um in Langenfeld weniger Geschäftsp­ost und wieder mehr Postkarten – digital erstellte.

LANGENFELD Früher war es so. Neben Badesachen, Sonnenhut und Klamotten packte man immer noch ein Adressbüch­lein in den Koffer. Da drin standen alle Adressen von den Lieben, die man im Urlaub nicht sieht, an die man aber denkt und vielleicht auch vermisst. Sie bekamen dann eine handgeschr­iebene Postkarte – verfasst nicht selten kurz vor Urlaubsend­e. Die Suche nach einem Briefkaste­n und die letzte Chance aufs Abschicken Richtung Heimat am Flughafen sorgte nicht selten für Herzklopfe­n. Denn der war in der Hektik manchmal ganz schon schwierig zu finden.

Und heute? Bekommen die Freunde eine SMS oder eine WhatsApp-Nachricht mit Urlaubsbil­dern aufs Handy. Nachdem das seit einigen Jahren so läuft, deutet sich aber eine Trendwende an, sagt die Post. „Wir merken, das wieder mehr Postkarten verschickt werden. Es ist nicht die Menge wie früher – aber es wird definitiv wieder mehr“, sagt Rainer Ernzer von der Deutsche Post.

Woran liegt das? Ernzer vermutet: an der Haptik. Eine Postkarte, das ist etwas zum Anfassen, etwas das man sich an den Kühlschran­k heften und immer wieder angucken kann. „So was geht mit einer WhatsApp-Nachricht nicht“, sagt Ernzer.

Es gibt also wieder mehr Postkarten – und wenn andere Urlaub machen, gibt es deshalb in den Briefzentr­en der Deutschen Post wieder mehr Arbeit: Etwa 200 Millionen Postkarten wurden alleine im Jahr 2016 versandt, etwa ein Drittel davon in den Sommermona­ten. Zahlen, die belegten, wie populär Postkarten auch im Zeitalter von Messengern und Handy sind, sagt die Post. „Von Juni bis August ist Hochsaison für Urlaubsgrü­ße“, sagt Viktor Bischof, zuständige­r Sachbearbe­iter im Briefzentr­um in Langenfeld. Täglich würden dort etwa drei Millionen Briefsendu­ngen bearbeitet – aus der ganzen Welt.

Die Handschrif­t der meisten Grußkarten könnten von den Maschinen gelesen werden. Daraus wird ein maschinenl­esbarer Strichcode mit den Empfängeri­nformation­en gedruckt – zu sehen auf dem Rand der Postkarte.

Urlaubsgrü­ße gehen also wieder vermehrt den Postweg. Und doch ist etwas anders. In digitalen Zeiten werden Postkarten nur noch selten an der Strandbude oder am Büdchen gekauft, sondern digital er- stellt übers Handy. Über Apps wie Funcard (von der Post selbst) oder MyPostcard oder TouchNote kann man persönlich­e Bilder und eigene Motive hochladen, einen Text eingeben, die Adresse aus dem HandyAdres­sbuch ergänzen und dann auf Absenden drücken.

Die jeweilige Firma druckt dann eine Karte und wenig später landet sie in der Heimat – erst im Briefzentr­um in Langenfeld und dann im Briefkaste­n.

Der Großteil der Postkarten wird laut Post übrigens innerhalb Deutschlan­ds verschickt. Ansonsten führen die Länder Italien, Spanien, Österreich, Frankreich und die USA die Hitliste der Urlaubspos­tLänder an, sagt die Deutsche Post.

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FOTO: POST Bunte Grüße aus der ganzen Welt: In digitalen Zeiten sind Postkarten durchaus populär. Deren Sendungsme­nge steigt in den Sommermona­ten.

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