Intime Einblicke in ein Leben mit Aids
Regisseur Joaquim Pinto geht offen mit seiner Krankheit um. Das zeigt er in seiner Doku „Und jetzt?“.
BERLIN (dpa) „Ich heiße Joaquin. Mein Leben ist nicht außergewöhnlich“– mit diesen Worten beginnt der portugiesische Regisseur und Toningenieur Joaquim Pinto (60) ein filmisches Tagebuch über seinen Kampf gegen Aids. Sein Film heißt „Und jetzt?“und ist heute bei Arte zu sehen.
Pinto lebt mit seinem Mann Nuno zusammen. Seit mehr als zehn Jahren ist er HIV-positiv und leidet an chronischer Hepatitis. Weil die in Portugal nicht behandelt werden konnte, begann er 2011 eine experimentelle Therapie – in einem Krankenhaus in Madrid nahm er an einer Studie mit bewusstseinsverändernden Medikamenten teil. Die Infektion mit HIV beschleunigte den Prozess, mit heftigen Nebenwirkungen: seine Zähne fielen teilweise aus.
Auch das ist im Film zu sehen, der ein Jahr aus Pintos Leben erzählt, das er als ein Jahr des Stillstands bezeichnet. Seine Notizen sind ziemlich durcheinander, so ähnlich, wie es in seinem Kopf aussehen mag. Die Interferontherapie macht ihn träge und depressiv, er spricht sehr stockend und nahezu unverständlich. Dazu ist sein ausgemergeltes Gesicht zu sehen, dann wieder zeigt er Bilder von brennenden Wäldern oder endlose Autofahrten über ebenso endlose Straßen.
Pinto berichtet von den ersten Kinobesuchen, zeigt Fotos und Zeichnungen von ihm selbst. Es geht in seinem Film um das Bekanntwerden von HIV und Aids, von seiner