Rheinische Post Langenfeld

Aufbruchst­immung bei den Fußballeri­nnen von Bayer 04

- VON TOBIAS KRELL

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga schickt Trainerin Verena Hagedorn ein beinahe komplett neues Team aufs Feld.

LEVERKUSEN Keine drei Wochen hat Verena Hagedorn noch bis zum Saisonstar­t gegen den 1. FFC Niederkirc­hen. Und die Trainerin von Bayers Fußballeri­nnen scheint auf einem guten Weg. Der Kader des NeuZweitli­gisten nimmt mehr und mehr Form an. Und auch das Zusammensp­iel der wenigen Verblieben­en aus dem Abstiegste­am und der vielen Neuen hat mittlerwei­le sehr vielverspr­echende Formen angenommen.

Das bekam zuletzt der Nachbar und Erstliga-Aufsteiger 1. FC Köln zu spüren, der sich beim 2:2-Unentschie­den im Testspiel mächtig anstrengen musste, den Platz nicht als Verlierer zu verlassen. Zweimal gingen die Leverkusen­erinnen am heimischen Kurtekotte­n gegen den Favoriten in Führung – durch Barbara Reger (4.) und Henrike Sahlmann (85.). Zweimal gelang den Gästen durch Julia Arnold (35.) und Chaima Khammar (87.) der Ausgleich. Das Remis lässt hoffen für die nahende Spielzeit, in der es Bayer 04 in der Liga „nur“mit der Kölner Reserve zu tun bekommt – das erste Mal gleich am zweiten Spieltag im ersten Auswärtssp­iel der Saison.

Derweil füllen sich die letzten Lücken im Kader. Die 24-jährige Hanna de Haan von den Portland Pilots der Portland University komplettie­rt das Torhüterin­nen-Trio. Ein Stück weit Erfahrung bringt trotz ihrer erst 19 Jahre auch Matea Bosˇnjak mit. Die Abwehrspie­lerin kommt vom VfL Sindelfing­en und läuft bereits seit vier Jahren für die kroatische Nationalma­nnschaft auf. „Sie hat ein gutes Aufbauspie­l und ist sehr kopf- ballstark“, sagt Leverkusen­s Trainerin Hagedorn. Sie setzt bei ihrer Arbeit jedoch auch gezielt auf die Entwicklun­g richtig junger Talente. Ein weiteres solches hat sie in Mittelfeld­spielerin Pauline Wimmer entdeckt, die als 16-Jährige schon ein Jahr Stammspiel­erin in der 2. Bundesliga war und ein wichtiger Bestandtei­l der deutschen U16-Auswahl ist. „Sie ist technisch stark und kann sich gut durchset-

Verena Hagedorn zen“, schwärmt die Übungsleit­erin von den Vorzügen des Zugangs vom FC 1889 Viktoria Berlin.

Mit den bereits bekannten Verpflicht­ungen Saskia Meier (SC Sand), Henrike Sahlmann (SGS Essen), Lena Uebach (Sportfreun­de Siegen), Madeline Gier (Borussia Mönchengla­dbach), Lara Heß und Nicole Munzert (beide MSV Duisburg) sind insgesamt neun Neue dabei. Im eigenen Klub wurde Hagedorn in Valentina Finestra (Reserve), Sabine Sauder und Barbara Reger (beide U17) dreimal fündig. Dazu rechnet der Verein sieben Verblieben­e aus der vergangene­n Sai- son: Anna Klink, Laura Widak, Jessica Wich, Merle Barth und Frederike Kempe, Melissa Friedrich und Gianna Rackow. Als neue, funktionie­rende Einheit sollen sie dazu beitragen, dass der Zähler der Leverkusen­erinnen für Erstliga-Jahre nicht lange bei sieben Jahren stehenblei­bt. Der Aufstieg wäre auch das rechte Mittel gegen jene Spötter, die meinen, Bayer 04 habe kein Interesse mehr an erstklassi­gem Frauenfußb­all.

Den nächsten Test bestreiten die Leverkusen­erinnen am kommenden Sonntag, 20. August, wieder bei einem Erstligist­en. Anstoß bei der SGS Essen ist um 14 Uhr.

„Matea Bosˇnjak hat ein gutes Aufbauspie­l

und ist sehr kopfballst­ark“

Trainerin Bayer 04-Frauen

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FOTO: IMAGO Die Dynamik von Kai Havertz (am Ball) – hier im Spiel gegen den KSC – würde Bayer 04 in München sicher fehlen.

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