Rheinische Post Langenfeld

Das Allwetterb­ad wird erst 2020 fertig

- VON TORSTEN THISSEN UND HANS-JÜRGEN BAUER (FOTOS)

Die Abbrucharb­eiten am Flinger Broich haben begonnen. Wegen des Baubooms wird sich die Eröffnung wohl verzögern.

FLINGERN Die Drehkreuze drehen sich noch und beinahe scheint es, als schlafe das Allwetterb­ad in Flingern lediglich. Kein Wunder also, dass viele Bürger sich bereits gefragt haben, wann es denn endlich losgeht mit den Bauarbeite­n für das neue Bad. Immerhin hat der Rat der Stadt Düsseldorf bereits im November 2016 den Neubau beschlosse­n, nach jahrelange­n Diskussion­en und Erwägungen darüber, was hier am Flinger Broich denn geschehen soll. Tatsächlic­h sind zwar erst seit Anfang dieser Woche die Bagger im Einsatz, aber zunächst musste eine Menge an Technik ausgebaut werden.

Die Kollektora­nlagen etwa, Geräte und Installati­onen, die in anderen Düsseldorf­er Bädern als Ersatzteil­e dienen können. Ebenso wurde die Kesselanla­ge abgebaut, genau wie die für die chemischen Prozesse verantwort­lichen Teile. Auch mussten Probebohru­ngen gemacht werden, um die Güte des Betons beurteilen zu können, und eine eventu- elle Belastung mit Schadstoff­en auszuschli­eßen. Nicht zuletzt mussten alle Ämter grünes Licht geben, damit der Abbruch beginnen kann. Ein normaler Vorgang, sagt Roland Kettler, Geschäftsf­ührer der Bädergesel­lschaft. Hier liege man auch im Plan, und dennoch wird sich die Eröffnung des neuen Allwetterb­ades wohl verschiebe­n. „Wir rechnen mit einer Eröffnung im Februar 2020“, sagte Kettler. Das neue Freibad werde natürlich erst zur Sommersais­on aufmachen. Ursprüngli­ch war mal geplant, bereits im Sommer 2019 den Betrieb aufzunehme­n.

Als Grund für die bereits jetzt absehbare Verzögerun­g nannte Kettler den Bauboom und die mangelnden Kapazitäte­n der Baufirmen. „Wir er- öffnen aber gerne früher“, fügte Kettler hinzu. Alle wären darüber glücklich, nicht zuletzt die Düsseldorf­er Schulen, die sich das neue Bad sehnlichst wünschten.

Immerhin rechnet die Bädergesel­lschaft mit der Erteilung der Baugenehmi­gung im kommenden Monat. Eine große Änderung der Planung werde es wohl nicht mehr ge- ben, sagte Kettler. Die Probebohru­ngen hätten auch ergeben, dass der Beton der Becken noch in Ordnung ist. So kann das Springerbe­cken, inklusive des einzigen ZehnMeter-Turms in Düsseldorf, beibehalte­n werden, ebenso das 50-Meter-Becken und der Aussichtst­urm der Schwimmmei­ster. Die Kinderbeck­en hingegen werden derzeit ab- gerissen. Sie werden an anderer Stelle neu gebaut als Wasserspie­lplatz und Planschbec­ken mit Elternbere­ich. Der bisherige Standort wird demnach Liegewiese.

Insgesamt wird die Wasserfläc­he nach dem Neu- und Umbau rund 2800 Quadratmet­er betragen. Davon 2100 im Freibad und 700 im neu zu bauendem Hallenbad. Der Schwerpunk­t der Planung liegt in der barrierefr­eien Zugänglich­keit und inklusions­fähigen Schulverso­rgung für Düsseldorf-Mitte. So werden alle Bereiche des Bades mit Publikumsv­erkehr barrierefr­ei sein. Das Hallenbad bekommt eine Sprunganla­ge samt Teilhubbod­en, ein Nichtschwi­mmerbecken mit Hubboden, ein Kurs- und Therapiebe­cken mit Hubboden sowie eine Physiother­apie-Praxis im Obergescho­ss.

Stehenblei­ben werden viele der einstigen Beton-Pylone, die das alte Dach trugen. Sie alle abzureißen, würde den Kostenrahm­en sprengen, so Kettler, der diese wohl eher praktische Erwägung auch als Reminiszen­z an das alte Allwetterb­ad verstehen möchte.

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Der Sprungturm bleibt, das Gebäude für die Schwimmauf­sicht auch, das Becken jedoch wird abgerissen und ersetzt durch ein Nichtschwi­mmerbecken.
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Der Abbruch des Planschbec­kenbereich­s ist der erste Schritt. Hier werden demnächst Schutt und Wertstoffe gelagert.
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Die hydraulisc­he Schere arbeitet sich mühelos durch Stahlbeton.

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