Rheinische Post Langenfeld

Seit 60 Jahren gemeinsam stark – die Kuhls

- VON DANIELE FUNKE

Die Monheimer Eheleute Antonie und Johannes Kuhl feierten diamantene Hochzeit.

MONHEIM Sie strahlen um die Wette, wenn sie sich anschauen: Antonie Kuhl mit ihrem bezaubernd­en Lächeln, ihr Ehegatte Johannes mit seinen wasserblau­en Augen. „Diese Frau war immer und ist nach wie vor die perfekte Frau für mich“, schwärmt der 87jährige. Und es schwingt ganz viel Liebe in seiner Stimme mit. „Ich habe sie das erste Mal in den 1950er Jahren auf einem Sportlerba­ll gesehen, und es war Liebe auf den ersten Blick“.

Am 17. August 1957 gab sich das junge Paar das Eheverspre­chen. Während der selbststän­dige Schmied seiner Arbeit nachging, kümmerte sich seine Frau Antonie um die fünf Kinder, die zwischen 1958 und 1967 geboren wurden. „Ich war sehr glücklich mit den Kin- dern, wir hatten immer viel Besuch und mein Mann arbeitete hart. Sehr oft kam er erst spät heim und unterstütz­e mich dann trotzdem noch“, erinnert sich die 82-Jährige. „Es war eine so schöne Zeit“. Ihr Ehemann nickt zustimmend. „Ich habe früher auch aktiv Fußball gespielt, war Präsident des Schützenve­reins. Wir hatten ein ausgefüllt­es Leben.“

Doch dann ereilte die Familie ein schweres Schicksal: Tochter Monika, damals 20 Jahre alt, verunglück­te tödlich bei einem Verkehrsun­fall in Spanien. „Ich habe mich damals in die Arbeit gestürzt, einen Getränkela­den hier im Haus übernommen, ich brauchte das, um bloß nicht nachdenken zu müssen“, sagt Antonie leise und ringt ein wenig mit der Fassung. „Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht an sie denken“.

Das Ehepaar sagt heute: die schwere Zeit hat uns zusammenge­schweißt. „Wir haben uns immer gut abgestimmt“, erzählt Johannes Kuhl: „Mal hat sie mich gestützt, dann ich sie.“

2001 hat sich der Schmiedeme­ister aus dem Berufslebe­n zurückgezo­gen. Heute belasten ihn zunehmend körperlich­e Beschwerde­n, das Laufen fällt schwer. Trotzdem – jammern wollen weder er, noch seine Frau. Zu viel Schönes gibt es nach wie vor in ihrem Leben. „Wir haben eine tolle Nachbarsch­aft, leben wunderschö­n hier mitten in Alt-Monheim. Und unsere vier Kinder wohnen teils in unmittelba­rer Nähe, auch unsere fünf Enkel“, erzählt Antonie Kuhl. „Wir haben sogar schon zwei kleine Urenkel. Sie sind neun Monate und sechs Wochen alt. Und die nächsten beiden Urenkel sind auch schon unterwegs.“Der Familienzu­sammenhalt sei sehr intensiv, und man freue sich schon sehr auf die gemeinsame Feier zur diamantene­n Hochzeit am Wochenende, sagen die Eheleute.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Johannes Kuhl traf seine Antonie auf einem Sportlerba­ll. Es war Liebe auf den ersten Blick.

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