Rheinische Post Langenfeld

Monheimer wachen zu spät wieder auf

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Der Fußball-Oberligist hielt in der Partie bei TuRu Düsseldorf vor der Pause sehr ordentlich mit. Nach dem Wechsel fand der Aufsteiger vorübergeh­end aber gar nicht statt und kassierte das 1:3. Erst gegen Ende lief es beim 2:3 wieder besser.

MONHEIM Vermutlich war allen klar, dass die Tabellenfü­hrung nicht auf ewig Bestand haben würde. Eine Halbzeit lang sah es aber gestern danach aus, als könnte der FußballObe­rligist FC Monheim (FCM) aus der Partie bei TuRU Düsseldorf etwas Zählbares mitnehmen. Der Aufsteiger gestaltete das Duell komplett ausgeglich­en, machte den Hausherren durch einen kompakten Auftritt das Leben schwer, erzielte die Führung und hatte mit dem 1:1 eine vernünftig­e Basis für den zweiten Abschnitt – die dann jedoch irgendwo in der Kabine geblieben zu sein

„Wir haben den Anfang der zweiten Hälfte verschlafe­n. Da hat auch die Körperspra­che gefehlt“

Dennis Ruess

Trainer FC Monheim

schien. Die zuerst wenig überzeugen­de TuRU konnte sich den FCM beinahe zurechtleg­en. Folge: Düsseldorf schaffte die Wende zum 3:1 und gewann am Ende verdient mit 3:2 (1:1). „Wir haben den Anfang der zweiten Halbzeit verschlafe­n“, „da hat auch die Körperspra­che nicht gestimmt“, räumte Monheims Trainer Dennis Ruess ein – ohne mit seiner Mannschaft allzu hart in Gericht gehen zu wollen: „Wir haben eine Stunde mitgehalte­n gegen eine Mannschaft, die ja wirklich keine Laufkundsc­haft ist.“

Beide Seiten schienen den Strafraum des Kontrahent­en zunächst zur verbotenen Zone erklärt zu haben, denn nennenswer­te Gefahr gab es kaum. Konsequent handelte jedoch Monheims Daud Gergery, der das zögerliche Eingreifen der TuRU-Abwehr zum 1:0 (27.) für die Gäste nutzte, die bis zu diesem Zeitpunkt einen sehr gut geordneten Eindruck hinterließ­en. Hinten hatte die Innenverte­idigung um Kapitän Alexander Karachrist­os alle im Griff und das Mittelfeld um Patrick Becker störte fast sämtliche Düsseldorf­er Bemühungen rechtzeiti­g.

Die erste Antwort der TuRU war der Schuss von Saban Ferati, den FCM-Keeper Johannes Kultscher zur Ecke abwehrte (32.). Der Frei- stoß von Markus Wolf landete am Pfosten (40.), ehe Düsseldorf über die linke Seite und Ferati das 1:1 erzielte (41.). Das Ergebnis entsprach jetzt den Kräfteverh­ältnissen – und ließ den Monheimern für den Rest des Spiels alle Möglichkei­ten.

„Wir werden in Ruhe analysiere­n, wie das passiert ist“, fand Trainer Ruess – der damit die Auszeit seines Teams meinte, das vorübergeh­end überhaupt nicht stattfand. In der 55. Minute hätte die TuRU bereits führen müssen, als zuerst Torhüter Kultscher die Finger an den abgefälsch­ten Wolf-Freistoß bekam. Sekunden darauf beförderte­n Vensan Klicic und Ferati das Spielgerät jeweils aus Nahdistanz an die Latte. Düsseldorf­s Kapitän Ferati war auch am zweiten Treffer beteiligt, denn den von ihm auf Sahin Ayas ausgeführt­en Eckball verteidigt­e der FCM gar nicht. Aus dem Gewühl heraus durfte der aufgerückt­e Innenverte­idiger Jordi van Kerkhof nachsetzen – 1:2 (58.). Kaum 180 Sekunden darauf landete die Freistoß- Flanke von Wolf genau auf dem Kopf von Ayas und wieder schaute Monheim zu – 1:3 (61.).

Beim FCM schien niemand mehr an eine Wende zu glauben und Trainer Ruess musste von draußen immer wieder antreiben. Mit einem längeren Anlauf kam der KlassenNeu­ling allerdings ins Spiel zurück, zumal sich Düsseldorf als Aufbauhelf­er betätigte: Das zum Freistoß für die Monheimer führende Foul von Julian Kanschik war überflüssi­g. Nachdem Benjamin Schütz auf 2:3 verkürzt hatte (81.), wirkte der Aufsteiger plötzlich wie ausgewechs­elt. Die ganz große Gelegenhei­t zum Ausgleich gab es jedoch nicht mehr und am Ende blieb bei den Gästen deshalb das Gefühl, etwas zu lange geschlafen zu haben. Auf der anderen Seite ist Rang fünf nach drei Spielen keine schlechte Bilanz.

FC Monheim: Kultscher, Weniger, Kreis, Karachrist­os, Nosel, Becker (86. Al Khabbachi), Intven, Schütz, Afkir (62. Agrusa), Gergery, Lekic (75. Bastas).

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Ob das was wird? Trainer Dennis Ruess (rechts) undCo-Trainer André Maczkowiak musste nach der Pause arge Bedenken haben.

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