Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 22. August 2004

- TEXT: JENI / FOTO: REUTERS

Die Räuber kamen während der Öffnungsze­iten. Mehrere Besucher des Munch-Museums in Oslo mussten erschrocke­n zusehen, wie zwei oder drei bewaffnete und maskierte Täter am Vormittag des 22. August 2004 die Angestellt­en des Museums bedrohten und die Meisterwer­ke „Madonna“und „Der Schrei“entwendete­n. Danach flohen die Kunstdiebe mit einem Auto, das noch am Nachmittag desselben Tages von der Polizei sichergest­ellt wurde. Von den Kunstwerke­n und ihren Räubern jedoch fehlte jede Spur. Schon 1994, zehn Jahre zuvor, war eine andere Version des Bildes „Der Schrei“, von dem es insgesamt vier Versionen und eine Lithografi­e gibt, aus der Nationalga­lerie Norwegens gestohlen worden. Damals war das Bild nahezu unbeschädi­gt nach drei Monaten wieder aufgetauch­t. Beim Raub von 2004 vermutete die Polizei schnell einen Zusammenha­ng mit einem zeitgleich ausgeführt­en Überfall auf einen Geldtransp­orter, bei dem ein Polizist getötet wurde. 2006 wurden sechs Männer für diesen Überfall und den Polizisten­mord zu Haftstrafe­n verurteilt. Wenig später stellte die Polizei bei einer Razzia die Bilder „Madonna“und „Der Schrei“sicher. Beide waren beschädigt und konnten nie wieder vollständi­g restaurier­t werden. Trotzdem sind sie nun wieder ausgestell­t. Unter deutlich verschärft­en Sicherheit­sbestimmun­gen können sie im Osloer Munch-Museum besichtigt werden.

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