Rheinische Post Langenfeld

NRW fördert automatisi­ertes Fahren

- VON ARNE LIEB UND FLORIAN RINKE

Die Arbeiten an dem Testfeld in Düsseldorf können nun beginnen. Ab 2018 werden vermutlich die ersten automatisi­ert fahrenden Fahrzeuge durch die Landeshaup­tstadt rollen. Damit wird eine lange geforderte Idee nun Wirklichke­it.

DÜSSELDORF Ab dem kommenden Jahr wird Düsseldorf Experiment­ierfeld für den Verkehr der Zukunft. Das NRW-Verkehrsmi­nisterium gab gestern den Startschus­s für eine Teststreck­e für automatisi­ertes Fahren, über die bereits seit Monaten verhandelt wurde. Weil jetzt der Förderbesc­heid für das Projekt, das mit vollem Namen „Kooperativ­e Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf“heißt, vorliegt, können die Arbeiten an der Teststreck­e nun beginnen. Ab 2018 sollen dann die ersten Fahrzeuge auf die Straße gehen.

Wie NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) gestern mitteilte, verläuft die Strecke vom Autobahnkr­euz Meerbusch über die A57, die A52, die Brüsseler Straße (B7), das Heerdter Dreieck, den Vodafone Campus, den Rheinallee-Tunnel über die Rheinknieb­rücke bis in den Stadtteil Friedrichs­tadt. Der Landesbetr­ieb Straßen.NRW wird die telematisc­he Infrastruk­tur liefern mit digitalisi­erten Karten, Warnhinwei­sen, Überholver­boten und Höchstgesc­hwindigkei­ten.

„Voraussetz­ung für das automatisi­erte Fahren sind detaillier­te und aktuelle Informatio­nen über die Umgebung des Fahrzeugs“, erläuterte die Direktorin von Straßen.NRW, Elfriede Sauerwein-Braksiek. Dabei gehe es um bordeigene Sensorik, Orientieru­ng mit Hilfe einer hochauflös­enden Karte und den Informatio­nsaustausc­h mit anderen Fahrzeugen, Ampeln und weiterer Verkehrsin­frastruktu­r. „Dazu werden wir in den nächsten zwei Jahren wichtige Erkenntnis­se gewinnen.“Und Vodafone-Chef Hannes Ametsreite­r, der sich mit dem Mobilfunke­r unter anderem beteiligt, um die Kommunikat­ionsinfras­truktur für die Fahrzeuge aufzubauen und zu testen, sagte zuletzt: „Sie ebnet den Weg für den Verkehr von morgen.“

Bereits 2015 hatten sich Vertreter aus Wissenscha­ft und Industrie mit den damaligen SPD-Ministern Mi- chael Groschek (Verkehr), Garrelt Duin (Wirtschaft) und Svenja Schulze (Wissenscha­ft) getroffen, um über die Gründung einer Arbeitsgru­ppe zum automatisi­erten und vernetzten Fahren zu sprechen. In Gesprächen mit Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) gelang es Groschek dann im vergangene­n Jahr, eine von sechs mit Bundesmitt­eln geförderte Teststreck­e nach Düsseldorf zu holen. Weitere Teststreck­en sollen in München, Ingolstadt, Hamburg, Dresden und Braunschwe­ig entstehen.

Allein das Düsseldorf­er Testfeld wird mit neun Millionen Euro Fördergeld­ern vom Bundesverk­ehrsminist­erium unterstütz­t. Das Gesamtproj­ekt des Konsortium­s, an dem neben der Stadt Düsseldorf und dem Landesbetr­ieb Straßen.NRW auch Firmen wie Vodafone und Siemens beteiligt sind, hat ein Volumen von fast 15 Millionen Euro. Insgesamt arbeiten zwölf Partner aus Wissenscha­ft und Wirtschaft gemeinsam an dem Projekt.

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FOTOS: DPA/GOOGLE ¦ MONTAGE: FERL Ab 2018 sollen Roboter-Autos durch Düsseldorf rollen – so wie das Google-Auto in dieser Montage sehen sie aber wohl nicht aus.

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