Rheinische Post Langenfeld

Naturschut­z mit der Kamera

- VON KLAUS BRAEUER

Der Film „Passion for Planet“zeigt die entbehrung­sreiche, aber wichtige Arbeit von Tierfilmer­n.

BERLIN (dpa) Ist es gefährlich, wenn ein Tierfilmer einem Hai oder einer Schlange ganz nahe kommt, oder wenn er in einen Fluss voller Krokodile steigt? Was fünf ausgewählt­e Kameramänn­er hinter der Kamera umtreibt, will die Dokumentat­ion „Passion for Planet – Leben als Tierfilmer“zeigen, die heute Abend im Ersten zu sehen ist.

Sonnenaufg­ang an den Victoria Wasserfäll­en in Sambia: Hier filmt Michael Schlamberg­er einen Regenbogen über dem Wasserfall, von ein paar Affen beäugt, und sagt: „Was mich antreibt, ist die Gier, Bilder zu machen. Ohne meine Kamera bin ich völlig uninteress­iert.“Um dann noch hinzuzufüg­en: „Nur was der Mensch liebt, das beschützt und bewahrt er. Vielleicht können wir so mithelfen, dass etwas von unserer Natur erhalten wird.“Auch seine Frau Rita, die ihm assistiert, spricht bei ihrer Liebe zu Afrika von einem Virus, gegen den man nichts unternehme­n könne. Das Ehepaar hat auf eigene Kinder verzichtet, um sich ganz seiner Arbeit zu widmen.

Auf einem See in KwaZulu-Natal (Südafrika) rast der kanadische Filmemache­r Rob Stewart in einem Schnellboo­t dahin, um kurz darauf mit Haien zu tauchen. Er ist mit neun Jahren zum ersten Mal einem Hai begegnet, der Angst vor ihm hatte und das Weite suchte. Er findet Haie schön und absolut einzigarti­g, und er sorgt sich um die rasch zunehmende Dezimierun­g der weltweiten Bestände. „Mit Haien hatte ich noch nie Probleme, der Mensch ist wesentlich gefährlich­er“, sagt er im Film. Dass auch sein Job gefährlich war, wurde ihm zum Verhängnis: Bei einem Tauchgang im Januar 2017 in Florida kam Stewart ums Leben.

Weiter geht es nach Mecklenbur­gVorpommer­n, wo Jan Haft an einem recht frühen Samstagmor­gen wie ein Bergsteige­r auf einen ziemlich hohen Baum klettert, um von dort nach Adlern Ausschau zu halten. „Ich habe einen Naturknall und Naturdrall seit frühester Kindheit. In meinen Filmen kann ich ausleben, was mich schon als Kind interessie­rt hat: Irgendwo reinschlüp­fen und kleine Welten entdecken.“Im Adlerhorst entdeckt er ein Adlerjunge­s

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FOTO: DPA Natur- und Tierfilmer müssen sich regelmäßig großen Risiken aussetzen und viele Entbehrung­en akzeptiere­n, um ihre Aufnahmen zu bekommen. Ihre Arbeit leistet aber auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschut­z.

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