Rheinische Post Langenfeld

Asyl-Check künftig schon in Afrika

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EU-Staaten und Transitlän­der verständig­en sich auf einen Flüchtling­s-Aktionspla­n.

BERLIN/PARIS (may-) In einem neuen Achter-Format haben sich Zielländer in Europa und Transitlän­der in Afrika auf einen Aktionspla­n zur Eindämmung der Flüchtling­sströme über das Mittelmeer verständig­t. Organisier­t von Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron, stimmten Staats- und Regierungs­chefs aus Deutschlan­d, Italien, Spanien, Libyen, Niger, Tschad und die EU-Außenbeauf­tragte darin überein, die Schleppero­rganisatio­nen zu zerschlage­n und die Grenzen so abzusicher­n, dass Flüchtling­e möglichst nicht einmal nach Libyen kommen. So wie die Europäer bereits die libyschen Küstenwach­e unterstütz­en, wollen sie auch verstärkt mit den Sicherheit­sorganen in Tschad und Niger kooperiere­n. Das Flüchtling­s- hilfswerk der Vereinten Nationen soll künftig bereits in Afrika klären, wer eine Bleibepers­pektive in Europa als Flüchtling hat. „Wir haben auch eine humanitäre Verantwort­ung, die illegalen Wege zu ordnen“, sagte Bun-

Angela Merkel deskanzler­in Angela Merkel. Sie verwies auf einen Zusammenha­ng zwischen der Zahl von Bootsflüch­tlingen und Ertrinkend­en. Von Juni bis August sei die Zahl der in Italien ankommende­n Flüchtling­e von 23.500 auf 3082 pro Monat gesunken, die der Toten von 530 auf 23. Merkel kündigte Unterstütz­ung an, um die Bedingunge­n in Flüchtling­slagern zu verbessern. Die ursprüngli­ch in Libyen geplanten Prüfzentre­n sollen in Tschad und Niger entstehen. Merkel zeigte sich auch offen für Einwandere­r-Kontingent­e aus Afrika. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir mit afrikanisc­hen Ländern Kontingent­e vereinbare­n, wonach eine bestimmte Anzahl von Menschen hier studieren oder arbeiten kann“, so Merkel in der „Tageszeitu­ng“.

Die Acht wollen sich kurz vor dem EU-Afrika-Gipfel im November erneut treffen und allen Mitgliedss­taaten von EU und Afrikanisc­her Union ein Konzept vorlegen.

„Wir haben auch eine humanitäre Verantwort­ung“

Bundeskanz­lerin

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