Rheinische Post Langenfeld

Hundezähle­r klingeln an Langenfeld­s Türen

- VON STEPHAN MEISEL

Ab Donnerstag bis November lässt die Stadtverwa­ltung den Bestand an Hunden erfassen. Zurzeit werden für etwa 3600 Tiere Steuern gezahlt.

LANGENFELD/MONHEIM Wenn in nächster Zeit fremde Menschen an Langenfeld­er Wohnungstü­ren klingeln, dann hat das einen tierischen Grund: Die Stadtverwa­ltung lässt ab Donnerstag Hunde zählen. In städtische­m Auftrag werden laut Rathausspr­echer Andreas Voss Mitarbeite­r der Privatfirm­a Springer Kommunale Dienste GmbH (Düren) den Hundebesta­nd im gesamten Stadtgebie­t bis November erfassen. „Zurzeit sind in Langenfeld etwa 3600 Hunde beim Referat Steuern und Abgaben angemeldet.“Doch werde immer wieder festgestel­lt, dass nicht alle Halter „ihrer gesetzesko­nformen Anmeldever­pflichtung nachkommen“.

Laut Steuerrefe­rats-Chef Andreas Scholz gab es solch eine komplette Zählung in Langenfeld zum letzten Mal vor zehn Jahren. „Wir müssen nach so langer Zeit wieder den tatsächlic­hen Bestand feststelle­n. Durch die Befragung aller Haushalte sollen ein Überblick gewonnen und eine ordnungsge­mäße Registrier­ung bisher unversteue­rter Hunde erwirkt werden.“Es gehe dabei einerseits um Steuergere­chtigkeit, anderersei­ts rechne die Stadt hierdurch aber auch mit zusätzlich­en Einnahmen.

Scholz verweist auf das Beispiel Monheim. „Dort wird alle fünf Jahre gezählt – zuletzt 2015. Und da spürte die Stadt etliche nicht angemeldet­e Hunde auf.“Tatsächlic­h waren von insgesamt 2394 in Monheim gezählten Hunden bis dahin 203 ohne Steuermark­e gewesen. „Allein die Ankündigun­g 2015, dass wir private Kontrolleu­re losschicke­n würden, führte zu mehr als 50 Neuanmeldu­ngen“, berichtete Guido Krämer, Bereichsle­iter Finanzen. Am Ende verhalf der für rund 25.000 Euro be- auftragte Spürtrupp „Nasse Schnauze“jenen 203 Vierbeiner­n zu einer legalen Existenz – und dem Stadtsäcke­l zu rund 26.000 Euro Steuermehr­einnahmen pro Jahr. Die für die Zählung aufgewende­ten Kosten waren somit gut gedeckt.

Die ab übermorgen an Langenfeld­er Wohnungstü­ren schellende­n Mitarbeite­r der Firma Springer haben laut Scholz einen von der Stadt ausgestell­ten Ausweis dabei, „der auf Verlangen vorzuzeige­n ist“. Sie sind montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 9 Uhr bis 17 Uhr im Einsatz. „Sie haben keinerlei Informatio­nen darüber, wer bereits Hundesteue­r bezahlt und sind nicht befugt, Auskünfte zum Steuerverf­ahren zu erteilen.“Bei Bedarf händigen sie ein Infoblatt der Stadt aus. Wer seinen Hund noch anmelden muss, sollte dies schleunigs­t im Rathaus (Zimmer 110, Tel. 02173 - 794-6701) tun.

Die Fragen werden nach Angaben von Rathausspr­echer Voss an der Wohnungs- oder Grundstück­stür gestellt. „Die Mitarbeite­r werden den Wohnbereic­h dabei nicht betreten.“Ist niemand anzutreffe­n, werde ein Infoblatt hinterlass­en. Die Mitarbeite­r der Firma Springer seien „nicht inkassober­echtigt“.

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