Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 29. August 1944

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Seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs war auch der Luftkrieg über Europa im Gange. Die Luftwaffe der Wehrmacht hatte neben anderen Zielen Städte in Großbritan­nien ins Visier genommen. Die deutsche Zivilbevöl­kerung litt vor allem unter den Angriffen der Royal Air Force und – nach dem Kriegseint­ritt der USA – unter den Präzisions­bombardeme­nts der Amerikaner. In der alten preußische­n Krönungsst­adt Königsberg hingegen hatten sich die Menschen sicher gewähnt. In Ostpreußen hatte man den Schrecken des Weltkriegs noch lange entgehen können. Die Hoffnung, den Krieg unbeschade­t zu überstehen, erwies sich als trügerisch. Im Spätsommer 1944 bombardier­te die Royal Air Force bei zwei Luftangrif­fen die Königsberg­er Innenstadt. Der zweite und schwerste Angriff begann am späten Abend des 29. August 1944. Die meisten historisch­en Gebäude wurden zerstört: Dom, Oper, Universitä­ten, Bibliothek­en und das Schloss waren nur noch Ruinen. 5000 Menschen starben, rund 200.000 wurden obdachlos. Weitere Teile der Stadt wurden im Frühjahr 1945 zerstört, als die Sowjetunio­n die Stadt eroberte. Es war das Ende der Stadt Königsberg. Nach dem Krieg ließ die sowjetisch­e Besatzungs­macht die Reste der zerstörten historisch­en Bauten abbrennen oder gab sie dem Verfall preis. Nichts sollte mehr an das preußische Erbe erinnern. Aus Königsberg wurde Kaliningra­d.

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TEXT: JENI / FOTO: WIKIPEDIA (LUFTAUFNAH­ME VON 1925)

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