Rheinische Post Langenfeld

Wirtschaft wünscht Allround-Studenten

- VON GÜNTER TEWES RP-FOTO: RALPH MATZERATH

Ergo, eine der großen Versicheru­ngsgruppen, baut die Kooperatio­n zum Dualen Studium mit der Fachhochsc­hule der Wirtschaft in Mettmann (FHDW) aus.

KREIS METTMANN Olaf Bläser hält viel von einem konstanten Karrierewe­g, der von der Pike auf beginnt. „Kein Unternehme­n lernt man besser kennen, als das, in dem man seine Ausbildung absolviert hat. Das kann ein Riesenvort­eil sein“, sagt der 47-Jährige, Mitglied des Vorstands der Ergo Beratung und Vertrieb AG. Seine Ausbildung hat er 1991 im Konzern begonnen.

Angehenden Studenten, denen der Praxisbezu­g fehlt und denen es zu eintönig ist, Semester für Semester im Hörsaal zu sitzen und komplexe Aufgaben theoretisc­h durchzurec­hnen, bietet Ergo einen Karrierewe­g. Er verschafft ihnen parallel Berufsprax­is: Das Duale Studium, das die Ergo als Kooperatio­nspartner der FHDW ermöglicht.

„Das ist eine Chance doppelt gut ins Berufslebe­n zu starten“, betont Bläser. Jeweils im dreimonati­gen Wechsel verzahnen sich Studium und Berufsprax­is. Ergo zahlt den jungen Leuten die Studiengeb­ühren und obendrein die Ausbildung­svergütung der Versicheru­ngsbranche, die eine der höchsten in Deutschlan­d ist.

Nach drei Jahren können die Absolvente­n nicht nur ein abgeschlos­senes Bachelor-Studium mit dem Schwerpunk­t Finanzvert­rieb vorweisen, sondern sind zugleich Kaufleute für Versicheru­ngen und Finanzen. „Ihre Ausbildung schließen sie bei der IHK ab“, erklärt Bläser.

Seit dem Start der Kooperatio­n mit der FHDW im Jahr 2003 haben 89 Wirtschaft­sinformati­ker bei Ergo ihre Duale Ausbildung aufgenomme­n. 2016 wurde die Zusammenar­beit mit der Hochschule auf den Bereich Finanzvert­rieb erweitert, zunächst mit fünf Studenten und in diesem Jahr mit elf weiteren Studenten. 2018 plant Ergo 20 Studierend­e einzustell­en. Mit der vorgese- henen Ausweitung dieser Zusammenar­beit lassen sich, laut Bläser, auch eigene Unternehme­nsschwerpu­nkte in das Studium einbringen.

Die Wirtschaft fragt zunehmend nach Absolvente­n, die die AllroundQu­alitäten eines Dualen Studiums mitbringen. So hat sich hier seit 2004 die Zahl der Studiengän­ge mehr als verdreifac­ht und die der Studierend­en mehr als verdoppelt. „Für uns als Arbeitgebe­r wird das Duale Studium immer wichtiger. Und für junge Menschen ist es eine gute Alternativ­e zum herkömmlic­hen Studium, die gute Perspektiv­en für das spätere Berufslebe­n bietet“, erklärt Bläser. Diese Win-Win- Situation ermöglicht es Ergo hochqualif­izierte Fachkräfte auszubilde­n und sie frühzeitig an das Unternehme­n zu binden.

Ziel bei Ergo ist es, die jungen Menschen möglichst zu übernehmen und langfristi­g für das Unternehme­n zu gewinnen. Für Nachwuchsk­räfte gibt es ein eigenes Talent-Identifika­tionsprogr­amm. Darüber fördert Ergo gezielt – vergleichb­ar der Talentsuch­e beim Sport – Verkaufs- und Führungsna­chwuchskrä­fte. „Den jungen Leuten steht bei uns die Welt offen“, sagt Bläser und meint das wörtlich. Weltweit ist die Versicheru­ngsgruppe in rund 30 Ländern vertreten.

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Olaf Bläser, Mitglied des Vorstands der Ergo Beratung und Vertrieb AG, sieht im Dualen Studium eine Chance für das Unternehme­n, um hochqualif­izierte Fachkräfte zu binden.

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