Rheinische Post Langenfeld

Derbyzeit: Regionalli­ga beginnt mit Spektakel

- VON MICHAEL DEUTZMANN RP-FOTO: RALPH MATZERATH

Die Handballer der SG Langenfeld erwarten heute Abend den TuS 82 Opladen. Dessen Trainer ist Fabrice Voigt – ein Ur-Langenfeld­er.

LANGENFELD Bis zum Anpfiff steht alles auf null. Dann wird aber die Post abgehen – und vielleicht folgt sogar direkt der Höhepunkt der gesamten Saison. Mehr an Top-Zutaten hätten sich die Handballer der SG Langenfeld (SGL) bei den Spielplan-Erstellern der Regionalli­ga jedenfalls kaum wünschen können, denn das Jahr eins nach dem Abstieg aus der 3. Liga beginnt heute Abend (20 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) mit dem Heimspiel gegen den TuS 82 Opladen. Es ist ein Derby und gewürzt mit einer Reihe extrem interessan­ter Zutaten.

„Lasst uns doch ein paar

Spiele machen. Dann können wir das alles viel

besser beurteilen“

Erstens: Die SGL will zeigen, dass ihr umgebautes Team in der Regionalli­ga Akzente setzen kann. Zweitens: Der neue SGL-Trainer Jurek Tomasik gibt seine Premiere im ersten ernsthafte­n Pflichtspi­el. Drittens: Beide Vereine kennen sich gut, haben aber noch nie in der Meistersch­aft gegeneinan­der gespielt. Viertens: Trainer des TuS 82 ist der UrLangenfe­lder Fabrice Voigt.

Aus der einstigen Drittliga-Mannschaft der SGL sind sechs Spieler nicht mehr dabei: Dustin Thöne (zum Longeriche­r SC), Tim Menzlaff (Leichlinge­r TV), Tobias Geske (HG Remscheid), Andreas Nelte, Matthias Herff und Alexander Klimke (alle zweite Mannschaft/Verbandsli­ga). In Mats Heyde (21/voher Bergischer HC II), Christian Mergner (25/zuletzt Leichlinge­r TV) und Jan Schirweit (24/MettmannSp­ort) gehören drei neue Kreisläufe­r zum Aufgebot. Felix Korbmacher (23/Bergischer HC II), Lasse Fuhrmann (18/Unitas Haan) und Torhüter Fabian Bremer (24/nach Studi-

DJurek Tomasik

Trainer SG Langenfeld

as kann durchaus heiter werden. Der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) tritt am Wuppertale­r Wochenende im Bergischen an – wo er zuletzt vor zehn Jahren ein Pflichtspi­el für sich entscheide­n konnte. Jetzt will die Mannschaft von Trainer Salah El Halimi morgen (15 Uhr) beim Cronenberg­er SC alles probieren, damit sie nach dem Abpfiff etwas Zählbares in der Hand hat. Nur so können die Baumberger ihre derzeit starke Position in der Tabelle behaupten, die sie mit zehn Punkten auf dem zweiten Platz führt. Den Sportfreun­den, die defensiv und offensiv aufgrund einiger Ausfälle nicht frei von Sorgen sind, dürfte dabei als ganz frische Warnung das Aus kürzlich in der zweiten Runde des Niederrhei­n- um in Münster zurück) sind die weiteren Zugänge.

SGL-Coach Tomasik weiß, dass ein Duell mit dem TuS 82 Opladen nie normal sein kann: „Solche Derbys sind immer was Besonderes.“Gleichzeit­ig ist er um Ruhe bemüht und versucht, den Wert des Starts sportlich einzuordne­n. „Es geht nur um zwei Punkte für die gesamte Saison“, sagt der Pole, „die Chancen sehe ich bei 50:50. Es kommt auch pokals beim Bezirkslig­isten DJK VfB Frohnhause­n dienen (8:9 nach Elfmetersc­hießen).

Der FC Monheim (FCM) erwartet morgen um 15 Uhr im Rheinstadi­on den Mit-Aufsteiger FSV Vohwinkel – der in Wuppertal zu Hause ist. Dass Monheim als Oberliga-Dritter mit neun Zählern erstaunlic­h gut liegt, lässt trotzdem kaum Prognosen für die Partie zu. Sicher ist immerhin, dass die Freundscha­ft zwischen den Trainern Dennis Ruess (FCM) und Marc Bach (FSV) für etwa 90 Minuten ruhen wird. Zwischen 15 Uhr und 16.45 Uhr vertreten die beiden Herren jeweils eigene Interessen. Wer da am Ende zufriedene­r herauskomm­t, ist ebenfalls eine dieser interessan­ten Fragen am Wuppertale­r Wochenende. Michael Deutzmann auf die Tagesform an. Ich kann verspreche­n, dass wir alles geben. Wenn das nicht ausreicht und der Gegner noch besser war, werde ich gratuliere­n.“Taktisch mag er sich lieber nicht in die Karten sehen lassen, doch im Rezept dürften eine aggressive Abwehr und Tempo viel Raum einnehmen. Schmerzhaf­t ist, dass Steffen Hambrock wegen einer Knieverlet­zung länger ausfällt. Auf der linken Seite dürfte deshalb auf Felix Korbmacher viel Arbeit zukommen. Der Rückraum ist mit Korbmacher, den Spielmache­rn André Eich und André Boelken sowie Henrik Heider für die rechte Seite qualitativ gut besetzt – aber zahlenmäßi­g eher knapp ausgestatt­et.

Opladens Trainer Fabrice Voigt braucht zumindest die zu erwartende Parkplatz-Knappheit rund um die Halle am Konrad-AdenauerGy­mnasium nicht zu fürchten. Der aus der Jugend der SGL hervorgega­ngene Handballer aus Leidenscha­ft lebt mitten in Langenfeld. „Sicher komme ich zu Fuß“, betont Voigt, der beim TuS 82 in seine erste komplette Saison als Chefcoach geht. Nach Rang sechs aus dem vergangene­n Jahr in der Nordrheinl­iga sieht er das wichtigste Ziel nun darin, „so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben“. Das Verhältnis zur SGL be- zeichnet er als freundscha­ftlich – was damit zu tun haben dürfte, dass Voigt in der Saison 2011/2012 gemeinsam mit André Eich und Vinzenz Preissegge­r in der Oberliga für Langenfeld unterwegs war. Und als der TuS 82 in der vergangene­n Saison mal Hallenprob­leme hatte, half die SGL mit gemeinsame­n Trainings-Einheiten aus.

Nach Ansicht der Cheftraine­r wird sich das Derby höchstens begrenzt auf die gesamte Saison auswirken. „Wir haben in der Vorbereitu­ng gesehen, wo wir etwas zu tun haben“, findet Voigt, „ich denke, wir sind bei 70 Prozent.“Der Kollege Tomasik sieht es nicht so viel anders: „Lasst uns doch erst mal sechs oder sieben Spiele machen. Dann können wir das alles besser beurteilen.“Die Post wird heute trotzdem abgehen – und hinterher steht definitiv nicht mehr alles bei null.

Wuppertale­r Wochenende

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Textiltest: Kreisläufe­r Mats Heyde (vorne) zeigt, wie Langenfeld­s Handballer zum Erfolg kommen sollen – mit Einsatz und Leidenscha­ft.

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