Rheinische Post Langenfeld

Berlin sieht Chance für Flüchtling­sverteilun­g in EU

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BERLIN (jd) Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) rechnet nach der Niederlage Ungarns und der Slowakei vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f (EuGH) mit baldigen Fortschrit­ten bei der Umverteilu­ng von Flüchtling­en innerhalb der EU. Sie sehe „die Chance, in nicht allzu ferner Zukunft zu einer solidarisc­hen Verteilung von Flüchtling­en zu kommen“, sagte die CDU-Chefin der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Zunächst müssten aber Voraussetz­ungen wie ein wirksamer Grenzschut­z geschaffen werden.

Unterdesse­n hat Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) mit seinen Äußerungen zu einheitlic­hen Asylverfah­ren in der EU und einer Reduzierun­g von Leistungen für Flüchtling­e in Deutschlan­d eine Debatte ausgelöst. SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz sagte, er sei stets für einheitlic­he Verfahren gewesen. Er warf de Maizière aber vor, dies jetzt im Wahlkampf nur wegen „Panik vor der rechten Szene“zu sagen. Kritik kam von Grünen und Linken, die geringere Leistungen für verfassung­swidrig halten.

CDU-Europapoli­tiker Elmar Brok lehnt eine Senkung ebenfalls ab und plädiert für eine europäisch­e Angleichun­g. „Vielmehr sollten die Standards in anderen EU-Staaten erhöht und schrittwei­se vereinheit­licht werden“, sagte Brok. Außerdem brauche man in Europa eine Regelung, dass Flüchtling­e sich in keinem anderen als dem zugewiesen­en Land niederlass­en dürfen.

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