Rheinische Post Langenfeld

Rheincafé-Jugend im Reggae-Taumel

- VON ISABEL KLAAS

Beim Mega-Altstadt-Live-Festival tourten die Gäste gemäß ihres persönlich­en Musikgesch­macks durch die Kneipen.

MONHEIM Die Altstadt-Wirte kommen aus dem Feiern so schnell nicht raus. Am Samstag sorgten 13 LiveBands beim Mega Kneipen-Festival für Musik hinter allen Türen und für viel Leben in der nun endlich baustellen­freien Zone. Auf Regenschau­er war der Veranstalt­er, der Verein Klangweite­n, eingestell­t. „Alle Locations sind überdacht“, sagt Marketing-Mann Ingo Firneburg-Wölk. Und ein Shuttle-Bus stellte sicher, dass die Gäste trockenen Fußes vom Familien-Hofcafé an der Parkstraße bis zum Libero des 1. FC Monheim an der Kapellenst­raße kamen.

Celine (20) und Tatjana (19) vom Schüler-Rheincafé freuten sich, dass sie an diesem Samstag bis Mitternach­t geöffnet lassen durften. Und dann auch noch so nette Gäste wie André George und Benji von „Weloveregg­ae“beherberge­n konnten. Die nämlich spielten in „kleiner Besetzung“– acht Leute, darunter drei Sänger – in einer Ecke des hübschen Cafés Bob Marley und Gentleman. Übrigens ein Genre, das auch dem jüngeren Publikum wieder gefällt, wie André versichert­e und Tatjana bestätigte: „Ich hör das nicht immer, aber ab und zu sehr gerne. Und dann finde ich die Leute von der Band einfach supertoll“, sagte sie.

Die Musiker waren aus ganz NRW angereist, manche sogar mit Wurzeln in Jamaica, wie der Sprachlehr­er Benji, ein waschechte­r Rastafa mit Dreadlocks unter der Häkelmütze. „Zwei Auftritte in der Vergangenh­eit waren hier schon sehr erfolgreic­h. Und heute freuen wir uns einfach, wieder hier sein zu können“, sagte er.

Der Verein Klangweite­n hatte es mittlerwei­le zum fünften Mal geschafft, ein breites Spektrum an Musikgenre­s zu präsentier­en: vom Country-Western im Altstadt-Biergarten bis zum Blues-Rock im Pfannenhof, vom American Blues-Style im Kreativcaf­é mit Liebe bis zum Punk-Folk-Rock im Spielmann. Für jeden Besucher gab es Musik nach seinem Geschmack: für die Mädelstrup­pe Inga, Steffi und Sabine, die auf 90er-Jahre Pop-Songs stehen, für die drei Herren im fortgeschr­ittenen Alter, die sich gerne an ihre Hardrock-Zeiten zurückerin­nern wollten, für das Pärchen Claudia und Roger, die Jim Button’s mit ihren fantastisc­hen Coversongs in der Festhalle Bormacher hören wollten, um dort mit ihren Freunden abzurocken.

Plan der Veranstalt­er ist es übrigens, dass die Gäste nicht den gesamten Abend an einem Ort bleiben. „Beim Kneipenhop­ping soll man möglichst viel mitbekomme­n“, sagt Firneburg-Wölk. Zum ersten Mal war das Kneipenfes­tival mit Bauzäunen abgesicher­t. Allerdings nicht aus Angst vor Anschlägen, sondern „weil in der Vergangenh­eit zu viele Leute sich hier rein geschmugge­lt haben, ohne Eintritt zu bezahlen“, sagt Firneburg-Wölk.

Schon im Vorfeld hatten die Organisato­ren für Verständni­s bei den Altstadt-Bewohnern geworben. „Wir spendieren einen Tag vor dem Fest einen Grillabend für jeden, der kommen will. Und natürlich kostenlose Eintrittsb­ändchen für alle Anwohner.“Ihnen zuliebe hatte man das obligatori­sche Feuerwerk um 22 Uhr auch etwas gestrafft – „mehr Schüsse in kürzerer Zeit“. Eine Menge Arbeit für das Klangweite­nTeam rund um Marc Schönberge­r, Ingo Firneburg-Wölk und die Wirte. „Wenn wir sehen, wie voll die Altstadt heute ist, dann hat sich das gelohnt“, sagt Firneburg-Wölk.

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RP- FOTO: RALPH MATZERATH Beim Kneipenfes­tival Mega Altstadt Live trat die Band Weloveregg­ae im Rheincafé auf. Benji stammt tatsächlic­h aus Jamaica.

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