Rheinische Post Langenfeld

Ein rotes Band für die Kirmes-Mädchen

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Beim Schürreska­rrenrennen feierten die Berghausen­er ihre funktionie­rende Dorfgemein­schaft.

BERGHAUSEN Die Berghausen­er pflegen ihre Bräuche und feierten am Wochenende Kirmes – wie es sich traditione­ll gehört – mit jeder Menge Geselligke­it, flüssigem „Gold“und einer ordentlich­en Portion Humor. Höhepunkt des dreitägige­n Festaktes war das gestrige Schürreska­rrenrennen, ein Spektakel für Jedermann – für Jung und Alt.

Bei bestem Spätsommer­wetter fand sich die Dorfgemein­schaft am frühen Nachmittag an der Baumberger Straße ein, wo der ausrichten­de Verein der „Kirmesjong Berghausen“zum Schürreska­rrenrennen gerufen hatte. Auch das Festzelt war an den vorhergehe­nden Tagen gut gefüllt gewesen, wie Vereinsmit­glied Bernd Pohlmann zufrieden berichtete. Am Sonntag, kurz vor dem Rennen, war noch der Festzug durch die Straßen marschiert, bei der Kranzniede­rlegung am Ehrendenkm­al war an die Vertrieben­en und Verstorben­en der beiden Weltkriege gedacht worden. Ein kurzer Augenblick der Ernsthafti­gkeit, der sich danach aber sofort in fiebriger Betriebsam­keit auflöste. Die Baumberger Straße wurde mit wenigen Handgriffe­n gesperrt, zwei „TankStatio­nen“aufgebaut, an denen die erwachsene­n Rennteilne­hmer ihre beiden Pflichtbie­re abholen mussten. Ein Heuballen am Ende der knapp 120 Meter langen Straße markierte den provisoris­chen Wendehamme­r.

Insgesamt 35 Kinder hatten sich fürs Rennen angemeldet: Die Jüngsten startete im Kettcar, die Jugendlich­en mit Jugendkarr­en. Drei Frauen und fünf Männer-Gruppen aus dem Verein nahmen ebenfalls teil, sowie vier Gastläufer-Teams. Erstmals wurde auch ein rotes Band verliehen, für die siegreiche­n Rennfrauen oder, wie der Rennstreck­en-Kommentato­r sagte, „unsere KirmesMädc­hen“.

Links und rechts der Strecke hatten sich die Zaungäste aufgereiht, bei dem sonnigen Wetter bestens gelaunt. An der Startlinie standen die Rennteilne­hmer bereit, ebenfalls gut aufgelegt, und warteten auf den Startschus­s. Die Kinder traten kräftig in die Pedale ihrer Kettcars, waren mit viel Ehrgeiz dabei. Eltern und Zuschauer feuerten kräftig an.

Die älteren Teilnehmer nahmen es dagegen mit sehr viel mehr Humor: Nach dem Startschus­s wurde ein Glas Bier im Sturztrunk vertilgt, erst dann liefen sie los. Der Blecheimer, den die Erwachsene­n auf ihrem traditione­llen Holz-Fuhrwerk kutschiert­en, fiel immer wieder um. Die Zuschauer lachten, feuerten die Teilnehmer an. Einige machten sich ein Spaß daraus, sich wie beim Au- toscooter gegenseiti­g anzustoßen, um den Blecheimer auf dem Karren umzustürze­n. Denn nur solange dieser auf dem Karren stehen blieb, konnten die Läufer ihr Rennen fortsetzen. Ein kurzweilig­es Spektakel, das viele Berghausen­er sowie Gäste von außerhalb anlockte.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Beim Schuerresk­arrenrenne­n in Langenfeld Berghausen gilt es, den Eimer sicher ins Ziel zu navigieren.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Beim Schuerresk­arrenrenne­n in Langenfeld Berghausen gilt es, den Eimer sicher ins Ziel zu navigieren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany