Rheinische Post Langenfeld

Manche Kurs-Wünsche bleiben unerfüllt

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die Breite der Leistungsk­urs-Angebote an den Gymnasien im Kreis Mettmann ist hoch. Dennoch gibt es Härtefälle.

SÜDKREIS Die Wahl der Leistungsk­urse (LKs) in der gymnasiale­n Oberstufe will wohl überlegt sein – schließlic­h wollen die Schüler ja nicht nur die Aussichten auf ein gutes Abschussze­ugnis erhöhen, sondern auch ihren Neigungen und Fähigkeite­n Rechnung tragen. In mindestens 95 Prozent der Fälle könne ihre Schule diese Wünsche auch erfüllen, betont Kornelia Löpke, Koordinato­rin der Oberstufe am Haaner Gymnasium. Ein wichtiger Grund dafür ist dessen Kooperatio­n mit dem Hildener Helmholtz-Gymnasium. So pendeln die Schüler zwischen beiden Häusern. „Natürlich achten wir immer darauf, dass möglichst wenige fahren müssen“, ergänzt Barbara Krieger, Leiterin des Hildener Gymnasiums. Richtschnu­r für die Größe eines Leistungsk­urses sei dabei die statistisc­he Zahl von 19,5 Schülern. „Da wir aber auch Kurse mit 26 oder 27 Schülern haben, kommen eben auch andere mit weniger Schülern zustande.“

Das Haaner Gymnasium bietet laut Löpke mit Ausnahme von Religion, Philosophi­e, Musik und Informatik grundsätzl­ich alle seine Fächer auch als LKs an, darunter normalerwe­ise auch Kunst. Letzteres kam für den kommenden Abiturjahr­gang allerdings weder in Haan noch bei den Hildener Partnern zustande, weil sich schlicht zu wenige Interessen­ten meldeten. „Alles kann keine Schule erfüllen“, heißt es von Seiten des Haaner Gymnasiums. Schließlic­h müssten auch die personelle­n Ressourcen der Schulen berücksich­tigt werden. Zudem sei es manchmal eine komplizier­te Bastelarbe­it, die unterschie­dlichsten Kombinatio­nen in den Stundenpla­n einzupasse­n, ohne dass zwei Kurse kollidiert­en. Bei einem unerfüllte­n Wunsch würden die Schüler beraten, um die unter den gegebenen Umständen beste Entscheidu­ng zu treffen.

Die zweite Hildener Schule mit Oberstufe, das von der evangelisc­hen Kirche im Rheinland getragene Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, ist nicht Teil einer Kooperatio­n: „Wir haben es in der Vergangenh­eit dank unserer großen Oberstufe hinbekomme­n, viele Leistungsk­urse einzuricht­en“, erklärt Schulleite­r Udo Kotthaus – zumal das „Boni“immer wieder auch Seiteneins­teiger begrüßen kann, die wegen bestimmter LKs ihre Schule wechseln. „Wir haben auch schon mal einen Leistungsk­urs mit nur sieben Schülern eingericht­et“, betont Kotthaus. Doch jeden Wunsch könne auch sein Gymnasium nicht erfüllen. Es hänge von vielen internen organisato­rischen Faktoren ab, ob ein Kurs zustande komme, betont der Schulleite­r, der an das Verständni­s der Eltern appelliert.

„Wir schließen von unserer Seite keine Kombinatio­n aus“, betont Hans-Jürgen Boll, Oberstufen­koordinato­r am Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim am Rhein. Er führe zwar keine Übersicht über die Wahlentsch­eidungen der Schüler, betont aber: „Es kommen so ziemlich alle Fächerzusa­mmenstellu­ngen, die sich mit der Prüfungsor­dnung decken, zustande.“Ähnlich wie am Bonhoeffer-Gymnasium ermöglicht­e die große Zahl an Oberstufen­schülern in Monheim auch eine Vielzahl an unterschie­dlichen Leistungsk­ursen. Dennoch komme es in Einzelfäll­en vor, dass Fächer mit zu geringer Belegungsz­ahl, etwa bei weniger als zehn Interessen­ten, nicht als Leistungsk­urs angeboten würden. Kooperatio­nen mit anderen Schulen sind für die Monheimer offenbar keine Option. „Die sind schwer möglich und von den Schülern wegen der Fahrzeiten erfahrungs­gemäß nicht gewollt“, betont Boll.

Wichtig sei beim LK-Angebot eine gewisse Kontinuitä­t, sagt Barbara Krieger vom Helmholtz-Gymnasium. Falls sich ein Kurs nicht einrichten lässt, stünden die Schüler dennoch nicht im Regen: Dann greife eben die Ersatzwahl.

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RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Die Konzeption eines Stundenpla­ns ist eine hochkomple­xe Angelegenh­eit. Lehrer wie Sabine Weiden von der Bettine von Arnim-Gesamtschu­le weiß ein Lied davon zu singen.

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