Rheinische Post Langenfeld

Baumbergs Neuer kennt keine Schmerzen

- VON NILS JEWKO

Jannik Weber, vom VfB Hilden zum Oberligist­en gekommen, bearbeitet jeden Zentimeter des Rasens.

MONHEIM Jannik Weber ist noch ein Stürmer der alten Schule. Er ist keiner dieser kleinen, flinken Konterspie­ler,. Er ist jemand, der den Fußball regelrecht arbeitet. „Schnelligk­eit ist nicht so mein Ding. Deswegen werfe ich alles rein, was ich habe“, sagt der 25 Jahre alte Angreifer des Oberligist­en SF Baumberg (SFB). Mit seinen 1,90 Metern Körperläng­e bearbeitet Weber jeden Zentimeter des Rasens – und er stellt knapp 90 Kilogramm zwischen Ball und Gegner.

Manchmal ist das allerdings mit Schmerzen verbunden. Das jüngste Beispiel liegt noch nicht lange zurück, denn Weber prallte bei einem Test der Baumberger mit dem gegnerisch­en Torwart zusammen. Die Folge: Das Knie wurde dick. „Ich gehe immer dahin, wo es wehtut. Manchmal geht das halt nicht gut aus“, erzählt Weber, der mit seiner Freundin in Wuppertal lebt.

Die fußballeri­sche Heimat heißt seit diesem Sommer jedoch Baumberg. Nach fünf Jahren beim VfB Hilden, bei dem Weber fast seine gesamte Jugendzeit verbrachte, ging er zu den Sportfreun­den – wo er sei- ne ersten beiden Jahre im SeniorenFu­ßball verbrachte. „Ich habe eine neue Herausford­erung gesucht. Gleichzeit­ig will ich zeigen, dass ich mich positiv entwickelt und verbessert habe“, betont Weber.

An seine erste Station in Baumberg hat der Torjäger nicht die besten Erinnerung­en. Von 2010 bis 2012 kam Weber häufig nur als Joker zum Einsatz. In 40 Spielen gelangen ihm nur fünf Tore – eine schwache Ausbeute. „Ich war mit meinen Ein- satzzeiten unzufriede­n“, erklärt Weber im Rückblick.

Es folgte der Wechsel nach Hilden – und es kam der sportliche Durchbruch. Gleich im ersten Jahr gelang Jannik Weber mit dem VfB der Aufstieg in die Oberliga – auch dank seiner insgesamt 16 Tore. „Wir haben die gesamte Rückrunde kein Spiel verloren. Das war eine geile Zeit und der schönste Moment meiner Karriere“, findet Weber. In den Jahren danach wurde der Torjäger an der Hoffeldstr­aße zu einem gestandene­n Oberliga-Spieler.

„Seine Qualitäten liegen im letzten Drittel. Im Strafraum hält er alles hin, was er hat“, findet SFB-Trainer Salah El Halimi, der Weber noch als Mitspieler aus der ersten Zeit in Baumberg kennt. Der Neue wird sich dennoch auf namhafte Konkurrenz einstellen müssen – vor allem Miguel Lopez Torres, der seit zwei Jahren fürs Toreschieß­en an der Sandstraße verantwort­lich ist.

Für Weber spricht vielleicht seine besonnene, ruhige Art. Nur einmal hatte er seine Wortwahl nicht ganz im Griff, als er vor zwei Jahren wegen einer Beleidigun­g vom Platz flog: „Ich habe dem Linienrich­ter gesagt, dass meine Oma besser sieht als er. Im Nachhinein kann man darüber natürlich lachen.“

Viel lieber spricht Weber über die Gegenwart – zum Beispiel darüber, dass er gerne wieder zweistelli­g treffen würde. Oder darüber, dass er den Baumberger­n einiges zutraut. „Wir wollen zunächst die 40 Punkte erreichen. Aber wir haben eine gute Truppe und können vielleicht sogar oben angreifen“, meint Weber. Dafür wird er weiter um jeden Meter auf dem Platz kämpfen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Startklar: Jannik Weber will für die Sportfreun­de Baumberg in der neuen Oberliga Saison sein komplettes Kraft-Potenzial ausschöpfe­n.

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