CBT-Haus hat neue Geschäftsführerin
Der bisheriger Leiter Norbert Molitor wird Referent für christliche Unternehmensprofile im Caritas-Verband.
LANGENFELD Das CBT-Haus St. Franziskus wird ab 1. Oktober wieder eine Vollzeit-Geschäftsführung haben. Dann wird Margit Erkens (59) die Leitung des Hauses, das in Trägerschaft der Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft GmbH ist, übernehmen. Norbert Molitor, der bisher die beiden CBT-Häuser in Langenfeld und
„Es gibt immer weniger Geistliche, die in unsere
Häuser kommen“
Norbert Molitor
Caritas
Monheim geleitet hat, behält nur das Peter-Hofer-Haus in Baumberg und wird sich überdies unternehmensweiten Aufgaben widmen.
Als Referent für christliche Unternehmensprofile werde er insbesondere die seelsorgerischen Angebote in den 22 Einrichtungen des Unternehmens im Rheinland ausweiten. Bisher seien 22 Mitarbeiter vom Erzbistum als Begleiter in Seelsorgefragen ausgebildet worden und stünden den Bewohnern einer Einrichtung vier Stunden pro Woche zur Verfügung. „Es gibt immer weniger Geistliche, die in unsere Häuser kommen“, begründet Molitor diesen Schritt. Und der Bedarf für psychosozialen Beistand sei groß, weil die alten Menschen oftmals Lebensbrüche verarbeiten müssten, wie etwa den Abschied vom gewohnten Wohnumfeld, von bereits verstorbenen Kindern oder durchlebten, konfliktbelasteten Situationen, weil die Kinder weit weg wohnen. Der Träger wolle künftig noch mehr Personal für die Seelsorge re- krutieren und unter dem Motto „Ehrenamt begleitet im Glauben“Mitarbeiter und Angehörige so schulen, dass sie Bewohner in Lebensfragen begleiten können.
Auch um den Bedürfnissen von Personal, Bewohnern und Angehörigen insgesamt besser gerecht zu werden, soll Margit Erkens nun die Geschäftsführung des Hauses mit voller Stelle ausüben. Sie ist seit 20 Jahren in leitender Position (Pflegedienstleitung, stellvertretende Heimleitung, Prokuristin) in Pflege- heimen der Diakonie tätig gewesen. Und die Herausforderungen werden mit der jüngsten Pflegereform wachsen: Nach dem Grundsatz ambulant vor vollstationär werden die Bewohner der Pflegeheime noch älter und pflegebedürftiger werden, sagt Erkens.
Der Altersdurchschnitt werde von jetzt 84 auf 90/95 Jahre steigen. Hochbetagt bedeute indes heutzutage nicht unbedingt bettlägerig. „Viele Menschen erfahren durch die professionelle Pflege eine Stabilisie- rung ihrer Situation, sie leben richtiggehend auf“, sagt Erkens. Zu Hause nämlich verfügten sie meist über keine sozialen Kontakte mehr, im Heim aber seien sie in eine Organisation eingebunden. „In unseren Kursen entdeckt manch einer noch im hohen Alter ein bislang unbekanntes Talent“, berichtet sie.
Da sie über einen pflegefachlichen Hintergrund verfüge, wolle sie auf jeden Fall die Qualität der Pflege stärken und nachhaltig sichern, betont die 59-Jährige. Allerdings stell- ten die vielfältigen gerontopsychiatrischen Erkrankungen der Heimbewohner eine hohe Anforderung an die soziale Betreuung.
Daher sei es angesichts der heutigen, engen Personaldecke ein Glück, dass man inzwischen über acht Bewohner-Assistenten verfüge, die den alten Menschen Zeit für ein persönliches Gespräch schenkten, Zeit für das rechte Maß an menschlicher Zuwendung, für das die Pflegekräfte heute keine zeitlichen Kapazitäten mehr haben.