Rheinische Post Langenfeld

Der Aquazoo eröffnet mit einem großen Fest

- VON PAUL NACHTWEY

Nach fast vier Jahren Sanierungs­arbeiten öffnete der Zoo im Nordpark gestern Mittag wieder seine Türen.

Marie kann sich kaum entscheide­n, wo sie hingucken soll. Rechts stehen die Pressefoto­grafen mit ihren großen blitzenden Kameras, links von ihr zieht ein großer Rochen an der Scheibe des Aquariums vorbei. Am Ende entscheide­t sich die Eineinhalb­jährige für den großen Fisch, der zwischen den Korallen auf dem Riff verschwind­et. Nach der langen Sanierungs­pause eröffnete der Aquazoo gestern mit einem großen Fest. Marie ist mit ihren Eltern schon am ersten Tag in den Zoo gekommen und ist begeistert. Aufgeregt zeigt sie auf die bunten Korallen und den strahlend gelben SternenKug­elfisch, der vor ihr schwimmt.

Die größten Fans des Aquariums sind schon viele Stunden vor Marie und ihren Eltern im Nordpark da. Sie können es kaum erwarten, den sanierten Aquazoo zu sehen. Auf mitgebrach­ten Hockern und in aller Ruhe die Zeitung lesend warten sie vor den Absperrung­en, um mittags dann endlich die ersten Besucher im neuen Zoo zu sein. „Ich bin schon in den Aquazoo gegangen, als er nach dem Krieg noch im Bunker zu Hause war“, erzählt einer der Besucher, der schon sehr früh mit seinem Enkel in der Schlange steht. Wie lange er schon wartet? „Genau genommen warte ich jetzt seit fast vier Jahren auf die Eröffnung“, stellt er fest. Am Freitagmor­gen trennt ihn dann nur noch eine Stunde von dem ersten Blick auf die neuen Aquarien.

Bevor die ersten Besucher das riesige Walskelett im Eingangsbe­reich passieren, feiert der Aquazoo seine Neueröffnu­ng im kleinen Kreis. Das Medienaufg­ebot ist riesig, das aufgebaute Zirkuszelt im Nordpark ist extrem voll, als Jochen Reiter, Direktor des Aquazoos, seine Eröffnungs­rede hält. Düsseldorf habe eine tolle Bildungsei­nrichtung wieder, resümiert er auf der Bühne. „Ich bin vollkommen überwältig­t und hatte während der Rede mit den Tränen zu kämpfen“, sagt er danach. Jetzt erfolge die Nagelprobe für den Zoo.

Die Sonne scheint, auch vor dem Haus können die Besucher viele Angebote nutzen. Im Zirkuszelt werden Kinder geschminkt, ein Stand verkauft Popcorn und Zuckerwatt­e. Mit seinem Wasserkonz­ert liefert der Musiker H2eau die musikalisc­he Begleitung für den Tag. Mit Alltagsgeg­enständen, die er im Wasser bewegt, erzeugt er beeindruck­ende Töne und Rhythmen unter Wasser, die er mit einem Mikrofon verstärkt. Insgesamt 1200 Gäste kommen bis zum Abend zum Eröffnungs­fest.

Im Mittelpunk­t stehen für sie die 560 Tierarten im neuen Aquazoo, der insgesamt knapp vier Jahre für die umfassende­n Sanierunga­rbeiten geschlosse­n war. Trotz langer Wartezeite­n freuen sich die meisten Besucher sehr über die Neueröffnu­ng – viele haben das Museum offenbar spürbar vermisst. Auf dem Rundgang vom Meer an das Land beobachten sie die unterschie­dlichsten Tiere in den Aquarien. Schillernd­e Schwärme mit winzigen Fischen und gefährlich­e Raubtiere wie die Haie im Riff-Aquarium beeindruck­en die Besucher gleicherma­ßen.

Bergit Flecker-Olbermann schaut sich lange die Schildkröt­en an: „Die wirken erst etwas langweilig“, gesteht sie. „Wenn man sich auf die Tiere einlässt und sie länger betrachtet, gibt es aber umso mehr zu entdecken“, erklärt sie begeistert.

Die Bewohner eines anderen Geheges betrachtet Isabelle Zipf besonders ausführlic­h: „Die Pinguine sind besonders putzig“, findet sie. Es sei schön, dass nun endlich wieder ein Zoo in der Stadt sei, betont die Mutter des vierjährig­en Jakobs. Der Junge freut sich besonders über die neuen Angebote für Kinder. In der ganzen Ausstellun­g erklären ihm kurze animierte Videos lebendig, was er in den Aquarien entdecken kann.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Viele Düsseldorf­er stellten sich in die Schlange, um später vor allen anderen in den Zoo zu gelangen.

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