Der Aquazoo eröffnet mit einem großen Fest
Nach fast vier Jahren Sanierungsarbeiten öffnete der Zoo im Nordpark gestern Mittag wieder seine Türen.
Marie kann sich kaum entscheiden, wo sie hingucken soll. Rechts stehen die Pressefotografen mit ihren großen blitzenden Kameras, links von ihr zieht ein großer Rochen an der Scheibe des Aquariums vorbei. Am Ende entscheidet sich die Eineinhalbjährige für den großen Fisch, der zwischen den Korallen auf dem Riff verschwindet. Nach der langen Sanierungspause eröffnete der Aquazoo gestern mit einem großen Fest. Marie ist mit ihren Eltern schon am ersten Tag in den Zoo gekommen und ist begeistert. Aufgeregt zeigt sie auf die bunten Korallen und den strahlend gelben SternenKugelfisch, der vor ihr schwimmt.
Die größten Fans des Aquariums sind schon viele Stunden vor Marie und ihren Eltern im Nordpark da. Sie können es kaum erwarten, den sanierten Aquazoo zu sehen. Auf mitgebrachten Hockern und in aller Ruhe die Zeitung lesend warten sie vor den Absperrungen, um mittags dann endlich die ersten Besucher im neuen Zoo zu sein. „Ich bin schon in den Aquazoo gegangen, als er nach dem Krieg noch im Bunker zu Hause war“, erzählt einer der Besucher, der schon sehr früh mit seinem Enkel in der Schlange steht. Wie lange er schon wartet? „Genau genommen warte ich jetzt seit fast vier Jahren auf die Eröffnung“, stellt er fest. Am Freitagmorgen trennt ihn dann nur noch eine Stunde von dem ersten Blick auf die neuen Aquarien.
Bevor die ersten Besucher das riesige Walskelett im Eingangsbereich passieren, feiert der Aquazoo seine Neueröffnung im kleinen Kreis. Das Medienaufgebot ist riesig, das aufgebaute Zirkuszelt im Nordpark ist extrem voll, als Jochen Reiter, Direktor des Aquazoos, seine Eröffnungsrede hält. Düsseldorf habe eine tolle Bildungseinrichtung wieder, resümiert er auf der Bühne. „Ich bin vollkommen überwältigt und hatte während der Rede mit den Tränen zu kämpfen“, sagt er danach. Jetzt erfolge die Nagelprobe für den Zoo.
Die Sonne scheint, auch vor dem Haus können die Besucher viele Angebote nutzen. Im Zirkuszelt werden Kinder geschminkt, ein Stand verkauft Popcorn und Zuckerwatte. Mit seinem Wasserkonzert liefert der Musiker H2eau die musikalische Begleitung für den Tag. Mit Alltagsgegenständen, die er im Wasser bewegt, erzeugt er beeindruckende Töne und Rhythmen unter Wasser, die er mit einem Mikrofon verstärkt. Insgesamt 1200 Gäste kommen bis zum Abend zum Eröffnungsfest.
Im Mittelpunkt stehen für sie die 560 Tierarten im neuen Aquazoo, der insgesamt knapp vier Jahre für die umfassenden Sanierungarbeiten geschlossen war. Trotz langer Wartezeiten freuen sich die meisten Besucher sehr über die Neueröffnung – viele haben das Museum offenbar spürbar vermisst. Auf dem Rundgang vom Meer an das Land beobachten sie die unterschiedlichsten Tiere in den Aquarien. Schillernde Schwärme mit winzigen Fischen und gefährliche Raubtiere wie die Haie im Riff-Aquarium beeindrucken die Besucher gleichermaßen.
Bergit Flecker-Olbermann schaut sich lange die Schildkröten an: „Die wirken erst etwas langweilig“, gesteht sie. „Wenn man sich auf die Tiere einlässt und sie länger betrachtet, gibt es aber umso mehr zu entdecken“, erklärt sie begeistert.
Die Bewohner eines anderen Geheges betrachtet Isabelle Zipf besonders ausführlich: „Die Pinguine sind besonders putzig“, findet sie. Es sei schön, dass nun endlich wieder ein Zoo in der Stadt sei, betont die Mutter des vierjährigen Jakobs. Der Junge freut sich besonders über die neuen Angebote für Kinder. In der ganzen Ausstellung erklären ihm kurze animierte Videos lebendig, was er in den Aquarien entdecken kann.