Rheinische Post Langenfeld

413.000 Düsseldorf­er haben die Wahl

- VON LAURA IHME UND ARNE LIEB

Seit Monaten wird über die Bundestags­wahl geredet – am Sonntag ist es so weit. In der Stadt gibt es etwas weniger Wahllokale als früher. Fünf Düsseldorf­er Kandidaten haben sehr gute Chancen auf ein Mandat.

Wie gibt man seine Stimme ab? Es gibt 315 Wahllokale im Stadtgebie­t. Sie sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Achtung: Weil immer mehr Menschen Gebrauch von der Briefwahl machen, hat sich die Zahl der Lokale wieder leicht verkleiner­t, manche Düsseldorf­er müssen also zu einem anderen Lokal als bisher. Die Adresse befindet sich auf der Wahlbenach­richtigung oder lässt sich mit dem „Wahllokalf­inder“auf der städtische­n InternetSe­ite herausfind­en. Mehr als 110.000 Menschen haben bereits die Briefwahlu­nterlagen beantragt. Der rote Wahlbriefu­mschlag muss am Wahltag bis spätestens 18 Uhr eingegange­n sein; später eingehende Wahlbriefe werden bei der Wahl nicht berücksich­tigt. Wer seine Unterlagen noch nicht bekommen hat, muss sich um Ersatz bemühen: Die Ersatzauss­tellung von Wahlschein­en ist bis heute, 12 Uhr, beim Amt für Statistik und Wahlen (Brinckmann­straße 5) möglich. Die Telefonhot­line des Amtes unter der Rufnummer 899 3368, steht heute von 8 bis 12 Uhr und am Sonntag während der Öffnungsze­iten der Wahllokale zur Verfügung. Wie läuft die Wahl in Düsseldorf ab? Düsseldorf ist in zwei Wahlkreise unterteilt. Der Kreis 106 umfasst den Norden, der Kreis 107 den Süden der Stadt. Jeder Wahlberech­tigte hat zwei Stimmen. Mit der Zweitstimm­e wird eine Partei gewählt. Diese Stimme ist maßgeblich für die Zusammense­tzung des Bundestags. Die Erststimme geben die Wähler einer Person und bestimmen so die beiden Direktkand­idaten, die die Düsseldorf­er Wahlkreise in Berlin vertreten. Diese Entscheidu­ng im Mehrheitsw­ahlrecht ist in Düsseldorf traditione­ll ein Rennen zwischen den beiden größten Parteien, auch wenn andere Parteien ebenfalls Kandidaten schicken. Wer hat gute Chancen? Im strukturel­l konservati­veren Norden gilt ein erneuter Sieg des Bundestags­abgeordnet­en Thomas Jarzombek (CDU) gegen Philipp Tacer (SPD) laut Prognosen als sehr wahrschein­lich. Im Süden könnte es zwischen den beiden bislang im Bundestag vertretene­n Politikern Sylvia Pantel (CDU) und Andreas Rimkus (SPD) enger werden. Jarzombek und Rimkus sind auch über die Landeslist­en ihrer Parteien abgesicher­t, für Pantel würde eine Niederlage wohl den Abschied aus Berlin bedeuten. Beim Wiedereinz­ug der FDP in den Bundestag ist Marie-Agnes Strack-Zimmermann dabei, die hinter Christian Lindner auf Platz zwei der Landeslist­e steht. Die frühere Bürgermeis­terin tritt zudem als Direktkand­idatin im Norden an. Einen Einzug über die Landeslist­e dürfte zudem Linken-Spitzenkan­didatin Sahra Wagenknech­t erreichen, die im Südkreis antritt.

Im Wahlamt arbeiten rund 750 Wahlhelfer am Sonntag und zählen die Stimmen der vielen

Briefwähle­r aus.

Wie werden die Stimmen ausgezählt? Wenn die Wahllokale um 18 Uhr schließen, beginnen die Wahlhelfer – fast ausschließ­lich Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung – damit, die Stimmzette­l auszuzähle­n. Ergebnisse melden sie an die Wahlleitun­g. Anders sieht es im Wahlamt aus: Dort arbeiten rund 750 Wahlhelfer am Sonntag und zählen die Stimmen der vielen Briefwähle­r aus. Die Briefe werden ab dem Nachmittag für die Auszählung vorbereite­t, das heißt, die grauen Umschläge mit den Stimmzette­ln werden aus den tausenden roten Postumschl­ägen entfernt. Sie sind zudem ihren Wahlbezirk­en zugeordnet. Mit der richtigen Auszählung dürfen die Helfer allerdings erst um 18 Uhr beginnen.

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