Rheinische Post Langenfeld

AfD-Mann Martin Renner zieht in den Bundestag ein

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HAAN (gök) Martin Renner (63) gehört dem nächsten Bundestag an. Der Haaner ist Gründungsm­itglied der „Alternativ­e für Deutschlan­d“(AfD) und war gestern erfreut, „dass wir stärker abgeschnit­ten haben, als ich es für möglich gehalten habe“, wie er am Rande der AfD-Wahlparty in Düsseldorf betonte. Das bedeute, dass es nun Debatten geben werde, „die früher im Bundestag nicht möglich gewesen wären“.

Damit meint der Betriebswi­rt vor allem eine EU, deren Konstrukti­on so wie derzeit nicht bleiben könne: Die Nationalst­aaten hätten auf zu viele Rechte verzichtet. Den Euro nennt er „ein Währungexp­eriment, das grandios gescheiter­t“sei. In diesen Themen fühlt sich Renner sattelfest, dort will er seine Schwerpunk­te setzen – ohne jedoch NRW den Rücken zu kehren. Seinen einstigen Kontrahent­en im Landtag, Marcus Pretzell, will er „weiterhin unterstütz­en“, und sein Heim in Haan gibt er auch nicht auf. Und dann kommen ganz neue Töne für die AfD: Land- und Bundestag seien nicht alles. Jetzt gelte es, die Basis in den Städten zu verbreiter­n und sich kommunal überall stark aufzustell­en. „Ich gehe davon aus, dass wir mehr Mitglieder bekommen, und die brauchen wir auch dringend.“Bisher haben die kommunalen Parlamente für die AfD eine untergeord­nete Rolle gespielt. Von Mitglieder­n der Stadträte und auch des Kreistags war immer wieder zu hören, dass die AfD sich für die „kleinen“Einheiten nicht interessie­re. Das Fehlen kommunaler Wahlprogra­mme unterstric­h diese Haltung noch.

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RP-FOTO: ORTHEN Martin Renner bei der Wahlparty in der Kneipe „Milieu“.

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