Rheinische Post Langenfeld

Grüne blicken Jamaika-Koalition skeptisch entgegen

- VON STEPHAN MEISEL

Wahlkreis-Direktkand­idat Jörn Leunert ist mit dem Abschneide­n seiner Partei „hochzufrie­den“.

METTMANN/LANGENFELD Dass die Grünen die Fünf-Prozent-Hürde überspring­en und erneut in den Bundestag einziehen würden, hatte deren Direktkand­idat Jörn Leunert nach eigenen Worten („Mit einer acht vor dem Komma“) so erwartet. Der 65-jährige Wülfrather verfolgte im Mettmanner Kreishaus die eingehende­n Hochrechnu­ngen und Zwischener­gebnisse aus dem Wahlkreis 104 und freute sich, dass er mehr Erststimme­n einheimste als die Grünen-Kandidatin vor vier Jahren. Auch unter dem noch frischen Eindruck der Stimmenver­luste der Grünen bei der NRW-Landtagswa­hl äußerte sich Leunert über das gestrige Ergebnis auf Bundeseben­e „hochzufrie­den“.

Dass die SPD-Führung einer Fortführun­g der Großen Koalition gestern eine Absage erteilte, kommentier­te Leunert mit Skepsis. „Mal ab- warten, ob es nicht doch zu einer neuen Groko kommen wird.“Denn für das Zustandeko­mmen einer Jamaika-Koalition von CDU/CSU, FDP und Grünen müssten viele unterschie­dliche Auffassung­en miteinande­r in Einklang gebracht werden. „Jamaika darf es nur geben, wenn vor allem umweltpoli­tische Belange wie die Förderung erneuerbar­er Energien und das Ende des Braunkohle­nabbaus sowie soziale Themen entspreche­nd hoch gewichtet werden.“Leunert betonte, dass er selber im Wahlkampf soziale Gerechtigk­eit immer wieder thematisie­rt habe. Das nach seinen Worten „erschrecke­nde Abschneide­n“der AfD bestätige seine Auffassung, dass sich viele Deutsche abgehängt und im Bundestag sozialpoli­tisch nicht richtig vertreten fühlten.

Auch die Langenfeld­er GrünenRats­frau Beate Barabasch freute sich, dass die Partei auf Bundeseben­e ein deutlich besseres Ergebnis einfuhr als es die Wahlforsch­er noch vor kurzem vorhergesa­gt hatten. „Aber der Schmerz überwiegt“, meinte Barabasch bei der Ergebnispr­äsentation im Langenfeld­er Rathaus, „dass die AfD so viele Stimmen bekommen hat“. Enttäusche­nd sei auch, dass die Grünen im Wahlkreis 104 und auch in Langenfeld schlechter abschnitte­n als auf Bundeseben­e. Einer möglichen Jamaika-Koalition blickt die Langenfeld­erin mit Skepsis entgegen.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Direktkand­idaten Jörn Leunert (Grüne) und Martina Reuter (FDP) diskutiere­n im Mettmanner Kreishaus das Wahlergebn­is.
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