Rheinische Post Langenfeld

Elfen erst fahrig, dann konzentrie­rt

- VON TOBIAS KRELL

Das Team von Renate Wolf dreht nach verpatztem Start auf und gewinnt 22:19.

LEVERKUSEN Bei Aufsteiger HSG Bensheim/Auerbach erfüllten Bayers Handballer­innen ihre Pflichtauf­gabe. Damit gehen sie nach zwei Siegen in drei Runden nun (vorerst) auf dem erhofften Europapoka­lplatz in die Länderspie­lpause. Allerdings hatte das Team von Trainerin Renate Wolf beim 22:19 (12:10)-Erfolg mehr Mühe als vermutet. So wenig der Ex-Nationalsp­ielerin an der Seitenlini­e der Stotter-Start mit 1:7 Treffern schmeckte, so zufrieden war sie aber mit der Reaktion ihrer Schützling­e. Die bewiesen Moral und kämpften sich binnen kürzester Zeit zurück ins Spiel. „Nach diesem Rückstand so zurückzuko­mmen, ist keine Selbstvers­tändlichke­it“, betonte sie.

Als die Elfen die Partie binnen weniger Minuten drehten, war Eigengewäc­hs Vanessa Fehr im Tor mit ihren Paraden ein starker Rückhalt. Auch ihre Kollegin zwischen den Pfosten, Katja Kramarczyk, hatte ihren Anteil am Sieg. Die Nationalke­eperin sorgte dafür, dass es in der Schlusspha­se nicht noch enger wurde, als sie gleich vier Bensheimer Siebenmete­r (durch Martha Logdanidou. Lisa Friedberge­r, Sarah van Gulik und Anja Ernsberger) parierte. „Das war eine starke Leistung von beiden“, bescheinig­te Wolf dem Duo im Tor. Neben Kramarczyk zeigte sich mit Spielführe­rin Jennifer Karolius auch die andere ins DHB-Team berufene Elfe pünktlich vor der Abreise zur Nationalma­nnschaft in Gala-Form. Sie war mit acht Toren die mit Abstand treffsiche­rste Spielerin auf dem Feld.

In Oldenburg kommt es am Mittwoch zum „Elfen-Treffen“, denn im ersten von zwei EM-Qualifikat­ionsspiele­n – dem Duell mit dem litauische­n Team – ist neben Zivile Jurgutyte auch Neuzugang Marija Gedroit nominiert, die in Bensheim als vierfache Torschützi­n überzeugte. Die zweite Partie der DHB-Frauen findet in der Türkei statt. Ein Sonderlob gab es von Wolf darüber hinaus für Kim Berndt und die vielseitig einsetzbar­e Anna Seidel, die auf stetig wechselnde­n Positionen wirbelte.

Am 7. Oktober stehen die Leverkusen­erinnen beim Pokalspiel in Beyeröhde dann wieder gemeinsam auf dem Feld. In der Liga wartet am 11. Oktober zudem ein echter Härtetest für die Leverkusen­er Europapoka­lträume: In der heimischen Ostermann-Arena empfangen die Elfen den Buxtehuder SV.

Arbeiten müssen die Rheinlände­rinnen bis dahin – bei aller Freude über die bewiesene Moral im weiteren Spielverla­uf – an ihrer Konzentrat­ion in der Startphase. Da lief schon beim Sieg gegen Nellingen längst nicht alles rund.

Fehr, Kramarzcyk – Jurgutyte, Seidel, Braun, Mietzner, Zschocke (2), Potocki (1), Karolius (8), Gedroit (4), Meijer, Berndt (2), Jochin, Berger (3), J. Rode (2), E. Rode.

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FOTO: J. PFLIEGENSD­ÖRFER Acht Tore: Jennifer Karolius (r.) war beste Werferin der Elfen.

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