Rheinische Post Langenfeld

Air Berlin verzichtet vorerst auf Kündigunge­n

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DÜSSELDORF (rky) Obwohl die insolvente Fluglinie Air Berlin am 15. Oktober ihren gesamten Langstreck­enverkehr einstellt, wird es vorerst keine Entlassung­en von Piloten oder Stewards geben. Das erklärte das Management gestern auf Betriebsve­rsammlunge­n der Airline am Flughafen Düsseldorf und der Technikabt­eilung in Ratingen, wie unsere Redaktion von Insidern erfuhr.

Während sich die Mitarbeite­r freuen, dass es erst einmal keine Kündigunge­n gibt, trifft das Ende der noch betriebene­n Verbindung­en beispielsw­eise nach Miami und Fort Myers (beide Florida) und nach New York viele Tausend Kunden in Nordrhein-Westfalen. „Ich kenne eine Familie, die vor vielen Monaten für 3000 Euro mit Kindern einen Flug in den Herbstferi­en nach New York gebucht hat“, sagte ein Reiseexper­te: „Die können das Geld nun abschreibe­n.“Air Berlin erklärte, der Kaufpreis für Langstreck­enTickets, die ab dem 15. August gebucht wurden, werde im Fall einer Stornierun­g erstattet – das ist das Datum des Insolvenza­ntrags. Wer vorher gebucht hat, dessen Forderung landet in der Insolvenzm­asse von Air Berlin – dann ist bestenfall­s mit einer Erstattung von zehn Prozent zu rechnen.

Derweil genehmigte der Aufsichtsr­at von Lufthansa rund eine Milliarde Euro, um 61 bisher von Air Berlin geleaste Flugzeuge zu übernehmen. 20 Maschinen hat der Marktführe­r schon in seine Flotte integriert.

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