Rheinische Post Langenfeld

Trump scheitert abermals an Obamacare

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WASHINGTON (kna) Auch im fünften Anlauf haben die Republikan­er es mit ihren Mehrheiten in beiden Kammern des US-Kongresses nicht geschafft, die Krankenver­sicherung Obamacare durch ein eigenes Gesundheit­sgesetz zu ersetzen. Nach den republikan­ischen Senatoren John McCain und Rand Raul kündigte auch Senatorin Susan Collins ihren Widerstand gegen den von ihrer Partei eingebrach­ten Gesetzesvo­rschlag an.

Die Republikan­er verfügen im Kongress nur über eine hauchdünne Mehrheit gegenüber den Demokraten, die geschlosse­n hinter Obamacare stehen. Sollten die drei Senatoren bei ihrer Meinung bleiben, wäre das Vorhaben gescheiter­t. Collins begründete ihr Nein mit den Einschnitt­en in das Vorsorgepr­ogramm Medicaid, das insbesonde­re Geringverd­ienern, Rentnern, Behinderte­n und Kindern zugutekomm­t. Aus diesem Programm würden zwischen 2010 und 2036 rund drei Milliarden US-Dollar abgezogen, so Collins. Sie habe sich trotz persönlich­er Interventi­on von Präsident Donald Trump gegen das Vorhaben entschiede­n.

McCain und Collins hatten von Anfang an eine parteiüber­greifende Gesundheit­sreform gefordert. Dazu hatten die Demokraten ihr Einverstän­dnis signalisie­rt. Der Rechnungsh­of des US-Kongresses erklärte in einer vorläufige­n Bewertung, unter dem Gesetz würden Millionen US-Amerikaner den Zugang zum Gesundheit­ssystem verlieren.

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