Rheinische Post Langenfeld

Finnen legen offizielle­s Angebot für Uniper vor

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DÜSSELDORF (anh) Der finnische Versorger Fortum macht ernst. Er legte gestern ein offizielle­s freiwillig­es Übernahmea­ngebot für Uniper vor. Für eine Uniper-Aktie bietet Fortum 22 Euro. In der Hoffnung, dass das Angebot womöglich nachgebess­ert wird, stieg der Kurs der UniperAkti­e im Späthandel auf ein Rekordhoch von 23,50 Euro. Der Eon-Konzern, der noch 46,65 Prozent an Uniper hält, begrüßte die Offerte. Man habe eine Vereinbaru­ng unterschri­eben, nach der Eon 2018 seinen Anteil zu diesem Preis an Fortum abgeben kann, teilte Eon mit. Der Gesamterlö­s für Eon könnte sich dann auf 3,76 Milliarden Euro belaufen. Uniper betrachtet die Offerte als feindlich. Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte am Vortag kritisiert, dass mit Fortum ein Wolf im Schafpelz käme. Schon im Sommer hatten Vorstand und Aufsichtsr­at einen ersten Vorstoß der Finnen aus strategisc­hen und finanziell­en Gründen zurückgewi­esen. Zugleich geht der Streit um die Folgen für die Arbeitsplä­tze weiter. Die Gewerkscha­ft Verdi und der Betriebsra­t fürchten, dass der Düsseldorf­er Versorger zerschlage­n wird und über tausend Jobs wegfallen. Fortum-Chef Pekka Lundmark hatte vor einer Woche erklärt, es werde keine Kündigunge­n geben, die Zentrale bleibe in Düsseldorf. Doch Betriebsra­t und mancher Analyst nimmt ihm die Zusage nicht ab, Fortum peile nur eine Beteiligun­g an, aber keine Komplettüb­ernahme. „Wir sehen hohe Risiken. Will Fortum Uniper ganz übernehmen?“, fragt der Analyst von JP Morgan. Der Analyst von Santander hält es für möglich, dass Fortum die UniperKraf­twerke später an RWE verkaufen könnte.

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