STATISTIK
Die Halbzeitführung war allerdings eher ein Zusammenspiel von erstklassiger Vorbereitung, schlafmütziger Abwehrarbeit und edler Verwertung. Im Einzelnen: Dani Carvajal flankte wunderbar an den Sechzehnmeterraum, die Dortmunder Abwehr bewunderte den Flug des Balls, und Gareth Bale beförderte das Spielgerät auf direktem Weg in den Torwinkel. Das 1:0 zur Pause drückte die Überlegenheit der Gäste bis zu diesem Zeitpunkt nur unzureichend aus.
Trotzdem hatte auch Real ein paar glückliche Momente. Nicht jeder Schiedsrichter hätte beispielsweise das Handspiel von Sergio Ramos nicht mit einem Elfmeter bestraft. Und Raphael Varane sicherte kurz nach der Pause die Führung mit einer entschlossenen Grätsche vor dem einschussbereiten Pierre-Emerick Aubameyang.
Und auch nach der 2:0-Führung durch Cristiano Ronaldo (vorangegangen waren ein wunderbar temperierter Steilpass von Toni Kroos und eine präzise flache Flanke von Bale), verriet das große Real durchaus menschliche Züge. So kamen die Gastgeber doch noch zurück in die Begegnung. Gonzalo Castro flankte unbedrängt, Aubameyang setzte seine persönliche Trefferserie aus der Bundesliga mit dem 1:2 fort.
Das Tor hinterließ Wirkung, Real spulte sein Programm nicht mehr ganz so souverän ab, Dortmund fand mehr Platz für sein Tempospiel. Nach einer Stunde wurde die Partie richtig unterhaltsam.
Der BVB erhöhte die Schlagzahl, weil Trainer Peter Bosz in der Abwehr auf eine Dreierkette umstellte. Die Mittelfeldzentrale wurde mit den eingewechselten Mo Dahoud und Julian Weigl doppelt besetzt, Madrid fiel es nicht mehr so leicht, die Wege durch die Mitte zu blockieren. Dennoch wehrte sich Real wie ein Champion. Es suchte weiter den Angriff. Der Lohn: Ronaldos zweiter Treffer zum 3:1 für Madrid.