Rheinische Post Langenfeld

Stadt will bei Zahngesund­heit von Kindern nachbesser­n

-

(jj) Gesundheit­sdezernent Andreas Meyer-Falcke reagiert auf Kritik am Rückgang der vom Gesundheit­samt vorgenomme­nen zahnärztli­chen Reihenunte­rsuchungen in Kindertage­sstätten und Schulen. Die hatten sich in nur vier Jahren auf rund 12.100 (2016) halbiert. Hauptgrund ist eine seit 2015 nicht wieder besetzte Zahnarztst­elle. Nur noch zwei Dentisten stehen zur Verfügung. Zum Vergleich: In Essen und Dortmund kümmern sich jeweils vier Zahnärzte unter anderem um die Reihenunte­rsuchungen.

„Wir streben an, die Versorgung von Kindern und Jugendlich­en vor dem Hintergrun­d der steigenden Bevölkerun­gszahl sowie mit Blick auf Handlungsb­edarf in bestimmten Sozialräum­en weiter auszubauen“, sagte Meyer-Falcke gestern im Ge- sundheitsa­usschuss des Rates. Offen ließ der Dezernent allerdings, ob dies durch neue, städtisch beschäftig­te Zahnärzte „oder über eine Kooperatio­n mit der Westdeutsc­hen Kieferklin­ik“erreicht werden soll. Beide Varianten seien denkbar. Die Gespräche mit dieser Einrichtun­g der Düsseldorf­er Universitä­tsklinik liefen, einige Fragen rechtliche­r und organisato­rischer Art seien noch zu klären. Zuvor hatte der Vize-Chef des Gesundheit­samtes Michael Schäfer weitere Details zu den Reihenunte­rsuchungen präsentier­t. Danach hatten zuletzt 46 Prozent der Kita- sowie 30 Prozent der Grundschul-Kinder keine zahnärztli­che Untersuchu­ng erhalten. Deutlich besser sehen diese Werte für Sozialräum­e aus, in denen besonders viele Kinder mit Karies und anderen Problemen leben. r. st O

Am Wehrhahn

tr. rls Ka Kö ln er St r.

geplanter Radwegverl­auf

Stresemann­platzStres­emannplatz

HBFHBF

Die Zahl der Reihenunte­rsuchungen in Kitas und Schulen hatte sich halbiert, auch weil Stellen unbesetzt bleiben.

Die Stadt steuert demnach die knapper gewordenen Untersuchu­ngskapazit­äten nach dem echten Bedarf.

Andreas Paul Stieber, Gesundheit­sexperte der CDU und Ausschussv­orsitzende­r, stellte das nicht zufrieden. Unmittelba­r nach der Sitzung erneuerte er seine Kritik. Die gezeigten Versorgung­szahlen seien „für eine Landeshaup­tstadt beschämend“. Auch Zahnärzte hatten nach Bekanntwer­den der neuen Zahlen im Juni Alarm geschlagen. So hält Christina Overbeck, Leiterin der Kinderzahn­arzt-Praxis bei den „Pluszahnär­zten“, den Wegfall verpflicht­ender Reihenunte­rsuchungen „für eine Katastroph­e“. 80 Prozent aller Kariesfäll­e stelle sie genau bei jenen 20 Prozent der Kinder fest, die offensicht­lich noch nie in einer Zahnarztpr­axis gewesen seien.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany