22-Jährige täuscht ihre eigene Entführung vor
(wuk) Mit einer wilden EntführungsGeschichte wollte eine 22-jährige Verkäuferin im Februar ihre Beziehung zu ihrem Freund retten. Doch das brachte ihr jetzt beim Amtsgericht 2400 Euro Strafe ein wegen Vortäuschens einer Straftat. Dabei hatte sich die Frau die gruselige Geschichte nicht ausgedacht, sondern aus einem Buch nacherzählt.
An einer Kreuzung sei sie an jenem Abend von zwei Männern angegriffen und betäubt worden. Das erzählte die Frau am nächsten Morgen der Polizei. Als sie nach der Verschleppung wieder zu sich gekommen sei, habe sie sich in einem Wald befunden, gefesselt an einen Baum und entkleidet bis auf die Unterwäsche. Vor ihr habe sie zwei Männer in Sturmhauben gesehen, einer habe sexuelle Handlungen an sich ausgeführt, der andere habe mit einem Stock immer wieder auf ihren Oberkörper geschlagen. Nach einem Streit der Entführer sei sie dann aber losgebunden worden, nur seien die Männer danach ganz schnell mit ihrer Handtasche samt Geldbeutel und Handy geflüchtet. Doch auf Nachfragen der Beamten hat die 22-Jährige dann immer weitere, neue Details geschildert, hat sich zuletzt so heillos in Widersprüche verstrickt, dass den Polizisten erhebliche Zweifel an dem behaupteten Tatablauf kamen. Zuletzt hat die Verkäuferin unter Tränen dann gebeichtet, dass alles nur erfunden war. Als Motiv gab sie an, dass sie die angebliche Tatnacht in Wahrheit mit einem flüchtigen Bekannten verbracht habe – und um das vor ihrem Freund zu verheimlichen, habe sie ihre Entführung vorgetäuscht. So habe sie gehofft, ihrem Freund dadurch erklären zu können, warum sie während ihrer heimlichen Liebesnacht für ihn per Handy nicht zu erreichen war.