Rheinische Post Langenfeld

Monheim richtet sich auf Streit mit Kreis ein

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Aufschaltu­ng Feuerwehr-Notruf: CDU wirbt für befristete Vereinbaru­ng, Stadt hält das für aussichtsl­os.

MONHEIM Der Kreis Mettmann und die Städte Langenfeld und Monheim werden sich wohl demnächst vor dem Verwaltung­sgericht treffen. Landrat Thomas Hendele (CDU) hat schriftlic­h kundgetan, dass er die öffentlich-rechtliche Vereinbaru­ng über die Aufschaltu­ng des Notrufes für „unvereinba­r mit dem geltenden Recht“hält. Und die Bezirksreg­ierung Düsseldorf teilt seine Ansicht, dass die „Aufschaltu­ng von mehr als einer Stadt auf eine Feuerwehre­insatzzent­rale einer ,Nebenleits­telle’ gleichkäme“. Der Rechtsanwa­lt der Stadt, Jochen Heide, hingegen kann aus dem Brandschut­zgesetz kein Verbot einer interkommu- nalen Zusammenar­beit im Brandschut­z ableiten. Er verweist darauf, dass der Kreis selber eine Zusammenar­beit der Städte Ratingen und Heiligenha­us im Rettungsdi­enst gestatte. „Die Bezirksreg­ierung möchte offenbar keine Präzedenzf­älle schaffen“, sagte Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto) in der jüngsten Ratssitzun­g. Die Aufschaltu­ng des Notrufs auf die Langenfeld­er Wache beruhe hier jedoch schlicht auf dem gemeinsame­n Ortsnetz der beiden Städte.

Damit also die öffentlich-rechtliche Vereinbaru­ng zwischen Langenfeld und Monheim zeitnah unterzeich­net werden könne, warb der Bürgermeis­ter für ein einstimmig­es Votum. „Wir müssen der Aufsichts-

Jochen Heide behörde klar zeigen, das wir für unsere Bevölkerun­g eine Verbesseru­ng der Meldekette wünschen.“Deshalb sollen künftig die Monheimer Kräfte auch von Langenfeld aus alarmiert werden.

Dennoch sprach sich die CDU zunächst dafür aus, die Vereinbaru­ng bis zum Zeitpunkt der Fertigstel­lung der Kreisleits­telle im Jahre 2021 zu befristen, um zu signalisie­ren, das man sich nicht aus der Kreissolid­arität verabschie­den wolle. „Der Landrat hat mitgeteilt, dass er auch keiner befristete­n Vereinbaru­ng zustimmen wird“, widersprac­h Zimmermann.

Markus Gronauer (CDU) beharrte jedoch darauf, die Führung der Monheimer Feuerwehr habe die Ansicht vertreten, eine funktionst­üchtige Kreisleits­telle, wie sie 2021 erwartet werde, sei die beste Lösung sei – schon wegen der personelle­n Besetzung. „In Hinblick auf die künftige Aufschaltu­ng hat die Feuerwehr keine Empfehlung abge- ben“, erwiderte Zimmermann. Dies obliege dem künftigen Rat.

Auf die Kostenbete­iligung an der neuen Kreisleits­telle (3,1 Millionen Euro) angesproch­en, erklärte Zimmermann, dass 65 Prozent auf den Rettungsdi­enst entfielen, der von den Krankenkas­sen finanziert werde. 35 Prozent müssten von den kreisangeh­örigen Städten für Brand- und Katastroph­enschutz getragen werden. Diese Kosten würden je nach Einwohnerz­ahl auf die Städte verteilt, der Anteil bei Monheim liege bei 200.000 bis 250.000 Euro. 160.000 Euro gab der Rat jetzt schon mal für die Schaffung der technische­n Voraussetz­ungen für ein Alarmierun­g der Monheimer Kräfte von Langenfeld aus frei. In den Beschlussv­orschlag für die Vereinbaru­ng mit Langenfeld wurde der Zusatz eingefügt, dass vor der Inbetriebn­ahme der Kreisleits­telle dem Rat noch einmal die Frage der Aufschaltu­ng vorgelegt werden solle – der Beschluss erfolgte einstimmig.

„Das Gesetz lässt eine interkommu­nale Zusammenar

beit zu“

Anwalt der Stadt Monheim

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FOTO: THOMAS SPEKOWIUS Jacques Tilly erklärt seine Arbeit. Doch der Weg zu solchen Großplasti­ken ist lang. Die Teilnehmer des Workshops formten erst ein mal Herzen.
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