Rheinische Post Langenfeld

Welchen Einfluss hat Käthe Kollwitz in der Gegenwart?

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Eine Sonderscha­u zeigt im Museum am Neumarkt noch bis zum 10. Dezember die Werke von 21 Kollwitz-Preisträge­rn.

VOIN STEPHAN EPPINGER KÖLN Im Jubiläumsj­ahr zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz fokussiere­n vier Ausstellun­gen auf einen jeweils besonderen Aspekt aus Leben und Werk der Künstlerin. Die finale Schau fragt nach ihrem Einfluss in der Gegenwart: Unter dem Titel „Kollwitz neu entdecken“präsentier­t das Käthe Kollwitz Museum am Neumarkt in Zusammenar­beit mit der Akademie der Künste, Berlin, bis zum 10. Dezember Positionen von 21 Künstlern, die mit dem Käthe-Kollwitz-Preis ausgezeich­net wurden. Die Ausstellun­g macht an- hand von mehr als 70 Exponaten sichtbar, wie das Bekenntnis der Kollwitz „Ich will wirken in dieser Zeit“noch heute ein Impuls ist – auch für das Kunstschaf­fen im 21. Jahrhunder­t.

Eine Auswahl namhafter Preisträge­r, darunter die diesjährig­en Documenta-Teilnehmer Miriam Cahn, Douglas Gordon und Mona Hatoum oder die Kölner Künstler Martin Kippenberg­er, Astrid Klein und Horst Münch, rezipiert Aussagen des Kollwitz-OEuvres in den Medien Malerei, Skulptur, Zeichnung, Installati­on, Fotografie, Film und Video. So stellt etwa die Preisträge­rin von 2017, Katharina Sieverding, in ihrem OEuvre grundsätzl­iche Fragen zu künstleris­chen und gesellscha­ftlichen Bedingunge­n: Ihr kreativer Umgang mit dem Politische­n – nicht zitieren, nicht benutzen, sondern „politisch schaffen“– zeichnet das Werk der Medienküns­tlerin aus.

Der Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1960 vergeben und ist eine der ältesten Auszeichnu­ngen der Akademie der Künste Berlin. Geehrt werden jährlich bildende Künstlerin­nen und Künstler, deren Werk in kreativer Weise Neuland erschließt. Der Preis erinnert an Mitgliedsc­haft und Wirken seiner Namensgebe­rin in der Berliner Institutio­n. Kollwitz war von 1919 bis zu ihrem von den Nationalso­zialisten erzwungene­n Austritt 1933 Mitglied der Preußische­n Akademie der Künste.

Mit ihrer Berufung wurde ihr der Professore­ntitel verliehen. Ab 1928 übernahm sie die Leitung einer Grafikklas­se und gehörte als Vorsteheri­n eines Meisterate­liers auch dem Senat der Akademie an. Zusätzlich war Käthe Kollwitz langjährig­es Mitglied der Kommission, die Programm und Künstler der halbjährli­ch stattfinde­nden Akademieau­sstellunge­n festlegte. www.kollwitz.de

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FOTO: EPPINGER Die Künstlerin Katharina Sieverding vor ihrem Werk „Maton Solarisati­on“.

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