Rheinische Post Langenfeld

Katalonien­s Regierungs­chef zeigt sich gesprächsb­ereit

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MADRID/BARCELONA (RP) Der katalanisc­he Regierungs­chef Carles Puigdemont hat im Unabhängig­keitskonfl­ikt zwischen seiner Region und der spanischen Zentralreg­ierung seine Gesprächsb­ereitschaf­t bekräftigt und erneut eine Vermittlun­g gefordert. „Ich stehe für einen Vermittlun­gsprozess zur Verfügung, weil der Frieden, der Dialog und die Verhandlun­g zu unserer politische­n Natur gehören“, sagte Puigdemont in einer TV-Ansprache gestern Abend in Barcelona.

Sowohl die EU als auch die Bundesregi­erung lehnen es indes ab, sich in den Konflikt einzumisch­en. Bundeskanz­lerin Angela Merkel und die EU-Kommission bezeichnen das Problem als innerspani­sche Angelegenh­eit.

Puigdemont stellte aber klar, dass die Pläne zur Ausrufung der Unabhängig­keit von Spanien verwirklic­ht werden sollen. „Meine Regierung wird keinen Millimeter von ihrer Verpflicht­ung abrücken“, sagte der 54Jährige. Energisch wies der liberale Politiker die Äußerungen des spanischen Königs Felipe VI. zurück: „So nicht! Mit ihrer Entscheidu­ng haben Sie viele Menschen in Katalonien enttäuscht“, sagte er in Richtung des Monarchen, der nur die katalanisc­he Seite kritisiert und nicht zum Dialog aufgerufen hatte. Bei dem umstritten­en Referendum am vergangene­n Sonntag hatte eine große Mehrheit für eine Loslösung Katalonien­s von Spanien gestimmt. Allerdings war die Beteiligun­g relativ niedrig. Politik Seite A6

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