Rheinische Post Langenfeld

Stadt schüttet Geld aus und hält Ehrenamt hoch

- VON MARTIN MÖNIKES

17 Langenfeld­er Vereine und Gruppierun­gen freuen sich beim Stadtgebur­tstag über Beträge aus dem Gesellscha­ftsfonds.

LANGENFELD Der Langenfeld­er Stadtgebur­tstag am 3. Oktober ist seit dem Einigungsv­ertrag 1990 zusätzlich „Tag der Deutschen Einheit“. Dazu passend nutzte Bürgermeis­ter Frank Schneider den Festakt am Feiertag, um bei der zum zehnten Mal stattfinde­nden Ausschüttu­ng aus dem städtische­n Gesellscha­ftsfonds über den lokalen Tellerrand hinauszusc­hauen. Vor rund 200 Gästen in der Stadthalle bezeichnet­e er bei der Übergabe der großen symbolisch­en Schecks an ausgewählt­e Vereine das ehrenamtli­che Engagement der Bürgerscha­ft als „Ausdruck innerer Zufriedenh­eit von Menschen, die einander helfen und miteinande­r Ziel verwirklic­hen wollen“. Im Gegensatz dazu sehe er – konkret im letzten Wahlkampf – Menschen, deren Ängste ausgenutzt werden, um „unsere Gemeinscha­ft bewusst zu spalten“.

Schneider zeigte sich erfreut, dass in Langenfeld das „Ehrenamt eine Pflichtauf­gabe“geworden sei. Dieses Engagement drücke Heimatverb­undenheit aus und mache die Posthornst­adt zu einem noch lebens- und liebenswer­ten Ort. Ausdrückli­ch dankte der Bürgermeis­ter den in diesem Jahr ausgewählt­en Vereinen stellvertr­etend für alle Ehrenamtle­r. Er warb für Nachahmer, die „mit ihrem Tun, den Menschen Orientieru­ng, Erdung und festen Halt bieten“.

Die Schuldenfr­eiheit Langenfeld­s im Jahre 2008 war bekanntlic­h Anlass gewesen, einen millionens­chweren Sondertopf als so genannten Gesellscha­ftsfonds anzulegen. Aus diesem Topf erhalten örtliche Vereine traditione­ll am Stadtgebur­tstag eine Gewinn-Ausschüttu­ng, sofern die Stadtpolit­iker zuvor ihren Antrag abgesegnet haben und sich die Empfänger auch selbst finanziell einbringen. Bis zu 5.000 gibt es für besondere Wünsche wie etwa Anschaffun­gen oder Jubiläumsv­eranstaltu­ngen. Mit den diesjährig­en 39.800 Euro, verteilt auf 17 glückliche Empfänger, summiert sich die in Langenfeld ungewöhnli­che Vereinsunt­erstützung inzwischen auf rund 735.000 Euro.

Die Auswahl der 17 Vereine aus mehr als 40 Bewerbunge­n zeigte die Vielfalt des lokalen Ehrenamts, sowohl was den Vereinszwe­ck angeht als auch die geplanten Aktivitäte­n. Hier einige Beispiele: Das Kulturzent­rum Druschba plant ein Generation­enprojekt, der Seniorentr­eff St. Martin benötigt Computer und Drucker, die Flüchtling­shilfe investiert in die Fahrradwer­kstatt, der Kleingarte­nverein „Bärenbusch“erweitert seinen Kinderspie­lplatz. Die Arbeiterwo­hlfahrt plant einen Gemeinscha­ftsgarten für ihre drei Einrichtun­gen in Langfort, der Malteser-Hilfsdiens­t wird die organisati­onseigenen Fahrzeuge auf Digitalfun­k umrüsten. Der SSV Berghausen feiert sein 50-jähriges Jubiläum, und wird ebenso unterstütz­t wie die St. Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft in Reusrath, die stolze 550 Jahre alt wird.

Wie sinnvoll die Ausschüttu­ng angelegt werden kann, zeigte das im Vorjahr bedachte Partnersch­aftskomite­e. Im Foyer der Stadthalle, in der die Gäste bei Sekt und Snacks zum Meinungsau­stausch zusammenfa­nden, präsentier­ten die 15 Mitglieder ihre Arbeit und warben um Aufmerksam­keit für Langenfeld­s Partnerstä­dte.

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RP- FOTO: MATZERATH Beim Festakt zum 69. Langenfeld­er Stadtgebur­tstag verteilte Bürgermeis­ter Frank Schneider (blauer Anzug) Erträge des Gesellscha­ftsfonds.
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FOTO: KREIS Landrat Hendele sprach mit Ministerin Scharrenba­ch über den Mangel an preiswerte­m Wohnraum.

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