Rheinische Post Langenfeld

Rouven Hennings: Fortunas fleißiger Torjäger

- VON BERND JOLITZ

Der Angreifer war bei Fortunas 3:1 gegen Duisburg ebenso wichtig wie der zu Recht allseits gefeierte Benito Raman.

DÜSSELDORF Rouwen Hennings ist in Bad Oldesloe geboren. Nur 27 Kilometer von Lübeck entfernt, ein Norddeutsc­her durch und durch. So leicht lässt sich Fortunas Stürmer folglich nicht aus der Ruhe bringen – erst recht nicht, weil er in seinen zehn Profijahre­n schon vieles erlebt hat. Und so ertrug Hennings die Lobeshymne­n auf seinen Angreiferk­ollegen Benito Raman nach dem 3:1-Sieg im Zweitligad­erby gegen den MSV Duisburg auch ohne einen Funken Neid. Dabei hätte der 30Jährige, so berechtigt die positiven Kritiken für den kleinen Belgier waren, durchaus seinen Finger erheben können.

Friedhelm Funkel tat genau das für Hennings. „Natürlich hat Benito eine wahnsinnig­e Laufleistu­ng ge- zeigt, so wie er das immer getan hat, seit er aus Lüttich zu uns gekommen ist“, sagte der Trainer. „Aber seinen Treffer zum 3:0 konnte er nur deshalb so schön erzielen, weil Rouwen ihm den Ball passgenau in den Lauf gespielt hat.“Es war nicht die einzige bemerkensw­erte Zusammenar­beit des Angreiferd­uos an diesem Montagaben­d. Vor dem 1:0 hatte Raman seinem Kollegen exakt auf den Kopf geflankt, vor dem 2:0 Jean Zimmers waren der Belgier und das Nordlicht nacheinand­er die entscheide­nden Vorbereite­r.

Das Arbeitspen­sum, das Hennings während der Partie abspulte, war nach den Maßstäben eines zentralen Angreifers geradezu enorm. 10,14 Kilometer in 85 Minuten – das ist ein Wert, wie ihn ansonsten nur Außenverte­idiger oder Mittelfeld­spieler erreichen. Doch Hennings war sich für keinen Meter und kein Kopfballdu­ell zu schade, behinderte die Duisburger Verteidige­r immer wieder beim Spielaufba­u, behauptete im Angriff die Bälle und leitete sie in aller Regel präzise weiter.

Hennings profitiert derzeit allerdings auch davon, dass seine Kollegen inzwischen besser auf seine Ideen eingehen und die richtigen Laufwege wählen. Auf diese letzte Qualität angesproch­en, reagierte der Blondschop­f breit grinsend: „Das ist aber schön, dass das auffällt. Natürlich freue ich mich, dass viele meiner Bälle an den richtigen Mann gekommen sind.“

So mannschaft­sdienlich sich der Stürmer auf dem Feld gegeben hatte, so tat er das auch hinterher. Und bevor allzu viel über seinen Anteil an der Verteidigu­ng der Tabellenfü­hrung geredet wurde, sprach er lieber über die Torhüter. „Raphael Wolf ist ein Supertorwa­rt, weil er viel Präsenz ausstrahlt. Wir können ja schon froh sein, eine solche ,Nummer zwei’ zu haben“, lobte Hennings und malte große Anführungs­zeichen in die Luft. „Und dann haben wir in Tim Wiesner auch noch eine Bomben-Nummer drei, die alles super gemacht hat.“

Einmal in Fahrt, fügte weiteres Lob an: „Der eine oder andere Verein würde sich wünschen, solche Spieler zu haben, die bei uns nur auf der Bank sitzen. Clever gemacht von den Verantwort­lichen.“Er selbst, so versichert­e Hennings, brauche jetzt erst einmal ein wenig Entspannun­g. „Ich freue mich auf ein ruhiges Wochenende in der Länderspie­lpause“, sagte er und ergänzte augenzwink­ernd: „Ich hoffe, Bundestrai­ner Jogi Löw ruft mich nicht noch an.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Rouwen Hennings nach seinem Kopfballtr­effer zum 1:0 gegen Duisburg: Der Fingerzeig gilt dem Flankengeb­er Benito Raman.

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