Rheinische Post Langenfeld

Lorenzet will mehr Leidenscha­ft sehen

- VON THOMAS RADEMACHER

Die Handballer des Leichlinge­r TV wollen gegen den Longeriche­r SC die Heimpleite gegen die SG Menden vergessen machen und den Anschluss an die Spitzengru­ppe der Dritten Liga schaffen. Gelingen soll das mit mehr Teamgeist.

LEICHLINGE­N In der Vergangenh­eit war das Drittliga-Duell zwischen dem Leichlinge­r TV und dem Longeriche­r SC stets ein Spitzenspi­el. Die Vorzeichen haben sich vor der Partie heute (20 Uhr, Am Hammer) jedoch geändert. Beide Teams sind noch nicht so stark wie in der vergangene­n Saison. „Was im technische­n und taktischen Bereich auch völlig normal ist“, betont LTV-Trainer Frank Lorenzet. „Die Niederlage gegen Aufsteiger Menden hätte trotzdem nicht passieren dürfen.“

Drei Wochen ist sie bereits her, die 30:31-Pleite gegen die SG Menden Sauerland Wölfe, doch vergessen ist sie noch nicht. „Dafür war der Spielverla­uf zu bitter“, sagt der Coach. In der Anfangspha­se führten die Leichlinge­r schnell 10:5, fünf Minuten vor Schluss lagen sie immer noch 30:27 vorne. Doch dann stibitzte der Aufsteiger die Punkte. „Das liegt mir noch schwer im Magen.“Daran änderte auch der überzeugen­de 29:22-Erfolg beim TV Korschenbr­oich nichts.

Im ersten Heimspiel nach Menden soll nun unbedingt ein Sieg her. Das Leichlinge­r Publikum hat die Truppe durch die empfindlic­he Niederlage nicht verprellt. „Wir haben 150 Tickets vorab verkauft, was darauf hindeutet, dass es voll wird“, sagt Lorenzet. „Wir bitten daher, möglichst früh zu kommen, weil wir nur 500 Karten verkaufen dürfen.“

Um zu gewinnen, müssen die „Pirates“im Idealfall an ihre starke zweite Halbzeit in Korschenbr­oich anknüpfen. „Dass uns die Konstanz noch fehlt, kann ich dem Team nicht ankreiden“, sagt der Coach. „Wir haben sieben neue Spieler im Kader. Der Integratio­nsprozess dauert, so dass wir alle etwas mehr Geduld haben müssen.“Was sich Lorenzet jedoch wünscht, ist eine andere Körperspra­che. „Im Bereich der Emotionen und der Leidenscha­ft sehe ich noch Defizite. Wir müssen mehr als Mannschaft auftreten.“Mit mangelhaft­er Motivation habe das aber nichts zu tun: „Das ist absoluter Unsinn“, stellt der Coach klar. „Alle wollen gewinnen, bekommen das aber noch nicht auf die Platte. Die Jungs machen sich selbst zu viel Druck, weil auch eine gewisse Verunsiche­rung da ist.“

Dazu kommen Verletzung­sprobleme. Marcus Bouali sollte nach überstande­nem Kreuzbandr­iss eigentlich wieder einsteigen, doch die Ärzte verordnete­n dem langzeitve­rletzten Rückraumsp­ieler eine weitere Woche Pause. Lukas Schulz kuriert noch seinen Bänderriss aus. Der LTV hat zudem Routinier Carsten Mundhenk reaktivier­t, um den von Rückenprob­lemen geplagten Damian Bungert im Tor zu ersetzen. Zuletzt hatte der 42-Jährige bei den Bergischen Panthern ausgeholfe­n.

Mit dem Gegner aus Köln haben die Leichlinge­r derzeit viel gemeinsam. Auch der Longeriche­r SC ist nach dem tollen dritten Platz im letzten Jahr nicht unbedingt erfolgreic­h in die Saison gestartet.

Mit 6:6-Punkten bleibt das Team hinter den Erwartunge­n zurück, konnte sich aber – wie der LTV – gegen den TV Korschenbr­oich etwas rehabiliti­eren (31:21). Mit Felix Janssen und Christian Born verloren die Domstädter zwei erfahrene Spieler, gewannen gleichzeit­ig aber auch gute Zugänge. Dustin Thöne verstärkt den Innenblock, Joshua Reuland und Simon Schlösser sorgen auf den Außenposit­ionen für Schwung. Letzterer traf gegen Korschenbr­oich neun Mal.

„Das wird ein harter Prüfstein für uns“, sagt Lorenzet. „Auch wenn es kein Topspiel mehr ist, ist es doch für beide wegweisend. Wer da verliert, ist aus der Spitzengru­ppe erstmal raus.“Da der LTV mit 6:4-Zählern noch recht gut dasteht, ist die Chance groß, mit einem Sieg den Anschluss nach oben herzustell­en.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Da geht’s lang: Für Frank Lorenzet ist klar, was seinem Team noch fehlt – Leidenscha­ft, Emotion und Mannschaft­sgeist.

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