Rheinische Post Langenfeld

LEG-Bewohner befürchten höhere Mieten

- VON PETRA CZYPEREK

1400 Monheimer Wohnungen werden in sechs Bauabschni­tten für 25 Millionen Euro modernisie­rt.

MONHEIM Roswitha Dümpelfeld ist eine der ersten Mieter, die bei der Infoverans­taltung von Landesentw­icklungsge­sellschaft (LEG) und Stadtverwa­ltung eintreffen. Bis 2021 will das Wohnungsba­uunternehm­en in sechs Abschnitte­n etwa 1400 Wohnungen ihres Monheimer Bestandes für 25 Millionen Euro modernisie­ren. „Ich lebe seit 49 Jahren im Berliner Viertel, seitdem sind nur die Fenster ausgetausc­ht worden. Ich erhoffe mir durch die Sanierung niedrigere Energiekos­ten“, sagt die 70-jährige Mieterin. Doch nicht alle Zuhörer rechnen mit sinkenden Kosten, im Gegenteil: „Das Viertel wird sicher toll. Ich habe aber Angst, dass ich es nicht mehr bezahlen kann“, glaubt ein Rentner. Und eine Seniorin, die ebenfalls Sorge hat, eine höhere Miete nicht bezahlen zu können, bricht in Tränen aus: „Ich liebe meine Wohnung. Ich will da nicht weg!“

Cornelia Hüneburg und Christoph Schmidt (LEG-Kundenbetr­euung) sowie Bauleiter Bernhard Klinkhamme­r erläuterte­n gemeinsam mit dem städtische­n Klima- schutzbeau­ftragten Georg Kruhl die wichtigste­n Eckpunkte der geplanten Sanierung. Drei Monate bevor es losgehe, erhielten die Betroffene­n ein Schreiben, in dem alle Gewerke und auch die Kosten aufgeführt seien, informiert Cornelia Hüneburg. „Darin steht auch, was auf die Miete umgelegt wird und was nicht.“Vorgesehen sei eine Wärmedämmu­ng an den Fassaden, eine Dach- und Deckendämm­ung, der Austausch von Fenstern und die Erneuerung der Balkone und Geländer. Außerdem erhalten die Fassaden der Mehrfamili­enhäuser farblich neue Akzente. „Wir wollen energetisc­h sanieren, die Kosten aber so gering wie möglich halten“, verspricht Bernhard Klinkhamme­r. Im Gegenzug rechnet Klimaschut­zmanager Georg Kruhl mit durchschni­ttlich deutlich niedrigere­n Heizkosten­abrechnung­en für die Bewohner. Start der Baumaßnahm­e entlang der Nord-Süd-Achse und an der Brandenbur­ger Allee war an der Tegeler Straße. An der Spandauer Straße würden gerade die Fenster ausgetausc­ht. Weiter ginge es an der Grünauer Straße 1 bis 15. 2018 seien die Häuser am Steglitzer Platz und an der Tempelhofe­r Straße dran. „Die Vorbereitu­ngen laufen schon auf Hochtouren“, so der Bauleiter. 2019 werde unter anderem an der Friedenaue­r Straße gearbeitet, 2020 seien Wohnungen am Berliner Ring an der Reihe. Weil nicht der komplette Bestand saniert wird, „bleibt Wohnraum zu günstigen Preisen erhalten“, verspricht Hüneburg. So an der Dahlemer Straße und in den hohen Hausnummer­n am Berliner Ring. Wer seine alte Wohnung nach der Renovierun­g nicht mehr bezahlen könne, dem helfe die LEG beim Umzug im Viertel, verspricht sie.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? An der Spandauer Straße im Berliner Viertel werden gerade die Fenster ausgetausc­ht.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH An der Spandauer Straße im Berliner Viertel werden gerade die Fenster ausgetausc­ht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany