Rheinische Post Langenfeld

Ekelfunde verärgern Langenfeld­er

- VON SABINE SCHMITT

Weil Rastplätze zu voll sind, übernachte­n Lkw-Fahrer an der Schneiders­traße. Anwohner finden Abfall und Kot im Wald.

LANGENFELD Die Schneiders­traße in Langenfeld: Autohäuser reihen sich hier an Industrieb­etriebe. Dazwischen liegen einige Wohnhäuser. Auch Ursula Feldhoff (70) wohnt hier mit ihrem Mann. Wenn sie über die breite Straße geht, dann ist da auf der Höhe von Hausnummer 67 ein kleines Wäldchen. Und wie vielerorts an der Schneiders­traße gibt es auch hier einen Parkstreif­en. Dieser Streifen ist bei Lkw-Fahrern beliebt. Sie parken und verbringen dort die Nacht. Nicht selten bleiben sie übers Wochenende.

Die Trucker wohnen in ihrer Fahrerkabi­ne. Sie essen, sie schlafen, sie machen Müll, und sie müssen aufs Klo. Das macht etwas mit dem kleinen Wäldchen neben dem Parkstreif­en. Ursula Feldhoff zeigt in die Büsche. Bäckertüte­n liegen da, Speiserest­e, Joghurtbec­her, Kot, Klopapier. Auch Flaschen mit Urin seien dort oft zu finden, sagt die Anwohnerin. Manchmal sehe man auch Ratten vorbeihusc­hen.

Wenn ihr der ganze Müll in der Nachbarsch­aft zu viel wurde, habe sie in der Vergangenh­eit immer mal wieder eine große Mülltüte genommen, und einen Teil des Abfalls einfach eingesamme­lt und in ihre eigene Haustonne geschmisse­n. Auch angesproch­en habe sie manchen LkwFahrer schon. „Manche reagieren sehr aggressiv, wenn man sagt, dass sie ihren Müll nicht aus dem Fenster schmeißen sollen.“Geändert habe sich bisher nichts.

Jetzt bitten Ursula Feldhoff und ihre Nachbarin Nadine M-Bani (40) deshalb die Stadt um Hilfe. Das Wäldchen gehört nämlich der Stadt. „Wir wünschen uns einen Mülleimer“, sagt Ursula Feldhoff. Einen Mülleimer, in den die Trucker dann hoffentlic­h ihren Müll schmeißen, statt ihn in den Wald zu schleudern. Und auch, dass mal jemand von der Stadt vorbeikomm­t und den ganzen Unrat aus den Büschen holt – „das wäre toll“.

Ein Anruf bei Betriebsho­f-Chef Bastian Steinbache­r. Er sagt, er habe von dem vielen Müll an der Schneiders­traße bisher noch nicht gehört. Von Lkw, deren Fahrer im Stadtgebie­t übernachte­n und andernorts auch Müll hinterlass­en, schon. Steinbache­r sagt, das Problem seien die Rastplätze. Die seien total überfüllt. Deshalb würden die Fahrer auf Parkplätze abseits der Autobahn ausweichen. An der Marie-CurieStraß­e und der Industries­traße habe die Stadt deshalb schon Mülleimer aufgestell­t. An der Schneiders­traße werde die Stadt das dann jetzt auch tun. Außerdem kündigte er an, dass Mitarbeite­r kommen und das Waldstück säubern.

Eine Woche nach der Reinigung würde das Team dann wiederkomm­en und schauen, wie viel neuer Müll sich während dieser Zeit neu angesammel­t habe. Danach würde man den künftigen Turnus für Reinigunge­n dort festlegen.

„Das ist super“, sagt Ursula Feldhoff. „Wir Anwohner freuen uns total.“

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Ursula Feldhoff zeigt auf den Müll. Je weiter im Wald, desto ekliger. „Hier hinterlass­en Lkw-Fahrer nicht nur Müll, sondern auch Kot.“
 ??  ?? Ein Radfahrer mit Anhänger liefert regelmäßig gemähten Rasen an – verbotener­weise.
Ein Radfahrer mit Anhänger liefert regelmäßig gemähten Rasen an – verbotener­weise.
 ??  ?? Wandfarben-Eimer, Bauschutt, Sprühflasc­hen – auch das liegt im Wäldchen rum.
Wandfarben-Eimer, Bauschutt, Sprühflasc­hen – auch das liegt im Wäldchen rum.

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