Rheinische Post Langenfeld

A1-Brücke gesperrt: So geht’s übern Rhein

- VON SUSANNE GENATH UND SABINE SCHMITT

Die Hitdorfer Fähre erwartet ab heute einen Ansturm. Auch Urdenbach-Zons ist eine Alternativ­e für Autofahrer.

LEVERKUSEN/KÖLN In Hitdorf sind arbeitsrei­che Tage angebroche­n. „Wir rechnen damit, dass mindestens doppelt so viele Fahrzeuge wie sonst die Fähre nutzen“, berichtet Fährführer Matthias Müller. Deshalb werde zum Früh- und Spätdienst ein zweiter Mann im Einsatz sein. Grund für den erwarteten Andrang: Seit gestern Abend sind die A1 und die A1-Rheinbrück­e für mehrere Tage gesperrt. In KölnMerken­ich haben Sondierung­sarbeiten ergeben, dass unter der Autobahn in acht Metern Tiefe möglicherw­eise ein Blindgänge­r aus dem Zweiten Weltkrieg liegt. Am Wochenende muss der betreffend­e Bereich der Fahrbahn deshalb ausgeschac­htet werden. Mit großen Spezialger­äten wird ein 4,5 mal 4,5 Meter großes Loch gegraben, teilt der Landesbetr­ieb Straßenbau mit. Am frühen Montag prüfe dann eine Spezialfir­ma mit dem Kampfmitte­lräumdiens­t, ob sich tatsächlic­h eine Bombe im Boden befindet. Sollte dies der Fall sein, müsse kurzfristi­g auch die Gegenricht­ung auf der A 1 gesperrt und die Bombe entschärft werden.

Weil anschließe­nd das ausgehoben­e Loch wieder verfüllt und die Fahrbahn geschlosse­n werden müsse, sei die Autobahn Richtung Köln/ Koblenz zwischen dem Autobahn- kreuz Leverkusen-West und KölnNiehl bis mindestens Donnerstag­früh gesperrt, so Straßen NRW. Bei einem Bombenfund verlängere sich die Sperrung um einen Tag.

„Wir gehen davon aus, dass sich der regionale Verkehr den Weg über die Fähre sucht“, heißt es seitens der Betreiberf­irma Häfen und Güterverke­hr Köln (HGK) AG. Der Fernverkeh­r werde die Rheinbrück­e höchstwahr­scheinlich großräumig umfahren. So empfiehlt es auch der Landesbetr­ieb. Der Verkehr wird vor der Schrankena­nlage von der A1 auf die A59 abgeleitet. Die Rad- und Fußwege stehen weiterhin in beide Fahrtricht­ungen zur Verfügung. Zusätzlich wird im Autobahnkr­euz Leverkusen die Verbindung von der A 3 aus Richtung Oberhausen auf die A 1 in Fahrtricht­ung Köln/Koblenz gesperrt, ab Montagmorg­en, 9. Oktober, 5 Uhr auch die A3-Abfahrt Köln-Mülheim in Fahrtricht­ung Frankfurt.

In Leverkusen werden keine weiteren Autobahnan­schlussste­llen gesperrt, um den innerstädt­ischen Verkehr nicht noch zusätzlich zu behindern, erklärt der Landesbetr­ieb. Autofahrer­n wird empfohlen, den Bereich „Rheinallee, Schießberg­straße, Titanstraß­e und die B 8 in Fahrtricht­ung Köln“während der Sperrzeit zu meiden und großräumig zu umfahren und – wenn möglich – Busse und Bahnen zu nutzen.

Stau kann sich übrigens auch vor der Fähre in Hitdorf bilden. „Wir geben unser Bestes“, versichert man bei der HGK. „Aber mehr als fahren können wir nicht. Und so es ist ja auch nur ein kleines Bötchen.“

Ein Geheimtipp könnte dann die Fähre in Urdenbach sein, etwa 16 Kilometer und 25 Autominute­n von Rheindorf entfernt. Das Urdenbache­r Fährteam vermutet, dass sich die A1-Sperrung hier wenig bis gar nicht auswirken wird. Man sei zu weit stromabwär­ts. Je nach Wartezeit in Rheindorf könnte sich der Weg nach Urdenbach aber lohnen; Nach der Überfahrt zum Herrenweg in Dormagen sind es knapp zehn Kilometer bis zur A57. Die Fähre in Urdenbach fährt am Wochenende von 10 bis 19 Uhr und montags bis freitags von 6.15 bis 20 Uhr; eine Überfahrt mit Auto kostet 3,50 Euro.

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