A1-Brücke gesperrt: So geht’s übern Rhein
Die Hitdorfer Fähre erwartet ab heute einen Ansturm. Auch Urdenbach-Zons ist eine Alternative für Autofahrer.
LEVERKUSEN/KÖLN In Hitdorf sind arbeitsreiche Tage angebrochen. „Wir rechnen damit, dass mindestens doppelt so viele Fahrzeuge wie sonst die Fähre nutzen“, berichtet Fährführer Matthias Müller. Deshalb werde zum Früh- und Spätdienst ein zweiter Mann im Einsatz sein. Grund für den erwarteten Andrang: Seit gestern Abend sind die A1 und die A1-Rheinbrücke für mehrere Tage gesperrt. In KölnMerkenich haben Sondierungsarbeiten ergeben, dass unter der Autobahn in acht Metern Tiefe möglicherweise ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegt. Am Wochenende muss der betreffende Bereich der Fahrbahn deshalb ausgeschachtet werden. Mit großen Spezialgeräten wird ein 4,5 mal 4,5 Meter großes Loch gegraben, teilt der Landesbetrieb Straßenbau mit. Am frühen Montag prüfe dann eine Spezialfirma mit dem Kampfmittelräumdienst, ob sich tatsächlich eine Bombe im Boden befindet. Sollte dies der Fall sein, müsse kurzfristig auch die Gegenrichtung auf der A 1 gesperrt und die Bombe entschärft werden.
Weil anschließend das ausgehobene Loch wieder verfüllt und die Fahrbahn geschlossen werden müsse, sei die Autobahn Richtung Köln/ Koblenz zwischen dem Autobahn- kreuz Leverkusen-West und KölnNiehl bis mindestens Donnerstagfrüh gesperrt, so Straßen NRW. Bei einem Bombenfund verlängere sich die Sperrung um einen Tag.
„Wir gehen davon aus, dass sich der regionale Verkehr den Weg über die Fähre sucht“, heißt es seitens der Betreiberfirma Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) AG. Der Fernverkehr werde die Rheinbrücke höchstwahrscheinlich großräumig umfahren. So empfiehlt es auch der Landesbetrieb. Der Verkehr wird vor der Schrankenanlage von der A1 auf die A59 abgeleitet. Die Rad- und Fußwege stehen weiterhin in beide Fahrtrichtungen zur Verfügung. Zusätzlich wird im Autobahnkreuz Leverkusen die Verbindung von der A 3 aus Richtung Oberhausen auf die A 1 in Fahrtrichtung Köln/Koblenz gesperrt, ab Montagmorgen, 9. Oktober, 5 Uhr auch die A3-Abfahrt Köln-Mülheim in Fahrtrichtung Frankfurt.
In Leverkusen werden keine weiteren Autobahnanschlussstellen gesperrt, um den innerstädtischen Verkehr nicht noch zusätzlich zu behindern, erklärt der Landesbetrieb. Autofahrern wird empfohlen, den Bereich „Rheinallee, Schießbergstraße, Titanstraße und die B 8 in Fahrtrichtung Köln“während der Sperrzeit zu meiden und großräumig zu umfahren und – wenn möglich – Busse und Bahnen zu nutzen.
Stau kann sich übrigens auch vor der Fähre in Hitdorf bilden. „Wir geben unser Bestes“, versichert man bei der HGK. „Aber mehr als fahren können wir nicht. Und so es ist ja auch nur ein kleines Bötchen.“
Ein Geheimtipp könnte dann die Fähre in Urdenbach sein, etwa 16 Kilometer und 25 Autominuten von Rheindorf entfernt. Das Urdenbacher Fährteam vermutet, dass sich die A1-Sperrung hier wenig bis gar nicht auswirken wird. Man sei zu weit stromabwärts. Je nach Wartezeit in Rheindorf könnte sich der Weg nach Urdenbach aber lohnen; Nach der Überfahrt zum Herrenweg in Dormagen sind es knapp zehn Kilometer bis zur A57. Die Fähre in Urdenbach fährt am Wochenende von 10 bis 19 Uhr und montags bis freitags von 6.15 bis 20 Uhr; eine Überfahrt mit Auto kostet 3,50 Euro.