Rheinische Post Langenfeld

Steffi Lippert lässt Volleyball­erinnen jubeln

- VON FABIAN SCHMITT

Trainer Michael Wernitz war nach dem 3:0 der Langenfeld­er Regionalli­ga-Frauen gegen Aachen begeistert von der Aushilfs-Zuspieleri­n.

LANGENFELD Manchmal deutet alles auf einen schlechten Abend hin, doch dann entwickelt sich daraus vielleicht gerade deshalb genau das Gegenteil. So war es jetzt auch bei den Regionalli­ga-Volleyball­erinnen der SG Langenfeld (SGL), die sich trotz riesiger personelle­r Probleme mit 3:0 (25:21, 25:16, 25:18) gegen den Post Telekom SV Aachen II durchsetzt­en. „Das war ein verrücktes Spiel und ein völlig überrasche­nder Sieg“, stellte SGL-Trainer Michael Wernitz fest.

Michael Wernitz

Bereits einige Tage vor der Partie stand fest, dass Lara Dietrich, Felicitas Christ und Anna-Lena Agethen ausfallen (gesundheit­liche Probleme). Dann meldete sich kurzfristi­g noch Svenja Tillmann ab. Das größte Problem war aber das Fehlen der wichtigen Zuspieleri­n Carina Zandt (Mittelohr-Entzündung), denn ihr Ersatz Vivian Brauns (starke Migräne) musste ebenfalls passen. Weil aus dem Reserve-Team (Bezirkslig­a) niemand rechtzeiti­g einspringe­n konnte, stellte sich Steffi Lippert zur Verfügung.

Lippert war erst vor Kurzem nach ihrem Mutterschu­tz zum Volleyball zurückgeke­hrt – und sie ist übli- cherweise auf der Libero-Position zu Hause. „Steffi sollte einfache, hohe Bälle spielen und dies auch über die Mitte machen. Nach dem Spiel muss ich feststelle­n, dass sie ihre Aufgabe fantastisc­h gelöst hat“, lobte Wernitz. Außerdem bekam Spielführe­rin Diana Kiss wieder eine Chance und mehr Einsatz. Ergebnis: Kiss harmoniert­e prächtig mit ihrer langjährig­en Weggefährt­in Lippert.

Im ersten Satz sahen die Langenfeld­er Akionen noch sehr holprig aus, sodass sich ein offener Schlagabta­usch entwickelt­e. Die SGL machte zu viele Fehler in der Annahme und Lippert musste sich erst an ihre neue Rolle gewöhnen. Beide Teams streuten zudem jeweils zwölf Eigenfehle­r ein. Weil die Gastgeberi­nnen insgesamt zielstrebi­ger agierten, setzten sie sich am Ende dennoch durch (15:10, 18:16, 25:21). Wernitz: „Alle waren schon verdutzt darüber, dass wir den ersten Satz gewannen.“

Die Freude sollte im zweiten Durchgang sogar größer werden, zumal die SGL stark von Fehlern der Gäste profitiert­e. Durch die auf der anderen Seite guten Aufschläge von Sarah Brust führte Langenfeld bald mit 13:8, ehe später Lippert durch ihre Aufschläge alle Zweifel beseitigte (25:16). Im dritten Abschnitt sorgten Aufschläge von Brust und Nahrstedt für die Entscheidu­ng – 13:6, 17:9, 25:18.

Auffallend: Wernitz nahm im gesamten Spiel so gut wie keine Wechsel vor. „Ich wollte das Gefüge nicht auseinande­rreißen. Die Spielerin-

„Nach dem Spiel musste

ich feststelle­n, dass Steffi ihre Aufgabe fan

tastisch gelöst hat“

Trainer SG Langenfeld

nen, die mit Steffi gut zurechtkam­en, sollten bleiben“, erklärte der erfahrene Trainer. Sein Team schob sich mit jetzt sieben Punkten auf den vierten Tabellenpl­atz vor und tritt nun am kommenden Sonntag (17 Uhr) beim Dritten SC Union Lüdinghaus­en an (acht Zähler).

SGL: Steinacker, Althaus, Kiss, Lakicevic, Brust, Eisler, Nahrstedt, Tänzler, Lippert.

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