Leipzig geht selbstbewusst ins Doppelduell mit den Bayern
LEIPZIG (sid) Trainer Ralph Hasenhüttl hüpfte über den Rasen und wollte am liebsten jeden seiner Spieler an sich drücken. Auch wenn es beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart nur selten den begeisternden Powerfußball der vergangenen Wochen zu sehen gab, rückte RB Leipzig wieder ein Stückchen näher an die Bundesliga-Spitze heran – und zeigte sich für die mit Spannung erwartete „Bayern-Woche“bestens gerüstet.
„Es war ein zähes Spiel, aber wir können nicht im Drei-Tage-Rhythmus Spektakel abliefern“, sagte Hasenhüttl fast schon entschuldigend über die bestandene Generalprobe für die Bayern-Spiele. Am Mittwoch treffen die Sachsen im DFB-Pokal zu Hause (20.45 Uhr/ARD) und am Samstag (18.30/Sky) in der Bundesliga auswärts auf den deutschen Rekordmeister.
„Auf uns wartet ein starker Gegner, aber jetzt kann die Mannschaft zeigen, dass sie sich entwickelt hat“, meinte Hasenhüttl. Das grandiose 4:5 aus der vergangenen Saison gegen die Bayern ist noch nicht vergessen. „Die Fans können sich auf Fußballfeste freuen. Wir sind im Vergleich zu den letzten Spielen reifer geworden, haben in der Champions League dazugelernt“, meinte Abwehrspieler Willi Orban.
Auch Marcel Sabitzer erwartete gegen den deutschen Meister zwei Begegnungen auf Augenhöhe, nachdem RB die letzten vier Pflichtspiele allesamt gewinnen konnte. „Wir sind im Flow. Die Fans können sich auf ein Feuerwerk freuen“, meinte der einzige Torschütze des Spiels, der im Leipziger Star-Ensemble immer ein wenig im Schatten von Timo Werner, Naby Keita oder Emil Forsberg steht.
Nun soll es am Mittwoch im Pokal endlich aber auch zu einem Sieg gegen die großen Bayern reichen: „Das ist ein K.o.-Spiel, jeder kann gewinnen.“
RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff warnte derweil allerdings vor zu hohen Erwartungen, schließlich sei man wirtschaftlich noch längst nicht auf dem Niveau des Rekordmeisters. Die Münchener hätten „den vier- bis fünffachen Umsatz von uns, und demzufolge können sie auch wieder in den Sport investieren“, sagte Mintzlaff der „Welt am Sonntag“.