Rheinische Post Langenfeld

Gefäßchiru­rgie wird immer wichtiger

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Chefarzt Udo Huberts leitet in Haan das erste und einzige zertifizie­rte Gefäßzentr­um im Kreis Mettmann.

HAAN Wenn Udo Huberts von seiner Arbeit spricht, dann ist ihm die Faszinatio­n auch 15 Jahre nach dem Start in seinem Fach immer noch anzumerken. Der Chefarzt der Gefäßchiru­rgie des Haaner St. JosefKrank­enhauses war ursprüngli­ch Herzchirur­g. „Aber die Gefäßchiru­rgie ist viel umfänglich­er und abwechslun­gsreicher“, sagt er. Also sattelte er um – und leitet seit 2006 mit dem am St. Josef Krankenhau­s angesiedel­ten „Gefäßzentr­um Rheinland Haan“das erste und aktuell einzige zertifizie­rte Gefäßzentr­um im Kreis Mettmann. Sein Bereich gehört damit zu den ersten 20 Zentren in Nordrhein-Westfalen, die sich umfangreic­hen Qualitätsc­hecks unterzogen haben und mit einem Zertifikat ausgezeich­net wurden. 1000 Patienten behandeln Huberts und sein Team jährlich stationär. Die Leiden sind vielfältig. Sie reichen von Durchblutu­ngsstörung­en aufgrund von Ablagerung­en in den Gefäßen über so genannte Aneurysmen (Erweiterun­gen der Schlagader­n) bis hin zur Versorgung von Schlaganfa­llpatiente­n.

Entspreche­nd groß ist der interdiszi­plinäre Austausch: „Es gibt viele Bereiche, die in die Gefäßchiru­rgie hineinspie­len – so zum Beispiel die Diabetolog­ie, die Radiologie

Man muss sein Glück teilen, um es zu multiplizi­eren, sagte schon die Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach. Hunde tun uns Menschen gut. Wir sind aber auch für ihr Hundeglück verantwort­lich. Da ist der Jack Russel-Terrier Coco. Jack Russels sind kleine Persönlich­keiten, fröhliche, intelligen­te, voller Energien, die schnell lernen. Aber sie sind auch recht eigenwilli­g und stur, wie Coco. Im September wurde der achtjährig­e Rüde im Hildener Tierheim abgegeben. Das sucht nun für Coco Kenner dieser Rasse. Laut Vorbesitze­r kann Coco schon mal aggressiv werden, wenn er sich bedrängt fühlt. Anfangs zeigte er sich auf Spaziergän­gen ängstlich.

Mittlerwei­le läuft er sehr gut an der Leine, ist wach und neugierig auf alles um ihn herum. Und Streicheln liebt er sehr, hält sich aber noch zurück, wenn ihm ein Mensch fremd ist. Leider gehört er zu den kleinen Streunern und muss an der Leine bleiben, zumindest da, wo es für ihn und Wildtiere gefährlich werden oder die Nephrologi­e“, erläutert Huberts. Die Diabetolog­ie deshalb, weil sich durch eine Zuckererkr­ankung oft auch Durchblutu­ngsstörung­en in den Beinen ergeben. Und die Nephrologi­e beschäftig­t sich mit Erkrankung­en der Nieren – auch sie kann. Für Coco wären Menschen gut, die gerne draußen sind, ihm Sicherheit geben, die ihn fordern und ihn auspowern. Denn das braucht er. nea können Gefäßerkra­nkungen nach sich ziehen.

Dabei sind Gefäßerkra­nkungen oft tückisch, denn „viele Patienten wissen nicht, dass sie so etwas haben“, erläutert Huberts. Jeder Dritte im Alter von 40 Jahren und älter, so der Mediziner, hat Gefäßablag­erungen. Sie machen sich als Leiden vor allem im fortgeschr­ittenen Alter bemerkbar: „Die größte Altersgrup­pe unserer Patienten ist um die 70 Jahre alt“, sagt Huberts. Dabei liegt es durchaus in der Hand eines jeden Einzelnen, das Risiko einer Erkrankung zu senken. Huberts zählt vier Risiko-Faktoren auf: Bluthochdr­uck, Diabetes, Übergewich­t und der Konsum von Nikotin – ganz gleich, ob dies in Form von Zigaretten oder Elektro-Zigaretten geschieht. Mit einer ausgewogen­en Ernährung, ausreichen­d Bewegung und regelmäßig­en Vorsorge-Untersuchu­ngen – Huberts: „hoher Blutdruck bleibt oft unentdeckt“– kann der Patient schon viel bewirken.

Ist aber dennoch ein Eingriff nötig, so verlaufen Operatione­n im Bereich der Gefäßchiru­rgie immer unblutiger. „Die Eingriffe sind immer weniger invasiv“, erläutert Huberts. „Wir versuchen, mit dem kleinstmög­lichen Eingriff den größtmögli­chen Effekt zu erhalten.“Und auch das fasziniert Udo Huberts bis heute als Gefäßchiru­rg: die filigrane Arbeit. „Gefäße unterhalb des Knies haben einen Durchmesse­r von gerade mal zwei Millimeter­n.“Die Fäden, mit denen er in diesem Bereichen arbeiten muss, „sind so dünn wie ein Frauenhaar.“Da sei große Sorgfalt erforderli­ch. „Ich gehe nach wie vor jeden Tag gerne zur Arbeit“, sagt er.

Die Gefäßchiru­rgie ist auch wichtiger Partner des Schlaganfa­llzentrums der St. Lukas Klinik, das die Akut-Versorgung für den Kreis Mettmann sichert.

Coco braucht Sicherheit

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 ??  ?? Coco ist wach und neugierig. Er sucht ein neues Zuhause.
Coco ist wach und neugierig. Er sucht ein neues Zuhause.

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